Das Licht ist mörderisch“
Alles anders bei „Rock im Park“ — Bühnenaufbau läuft — David Hasselhoff im Slip
Bitte Bild anklicken!
An Pfingsten wird Nürnberg wieder zum Mekka für Festivalfans: 50 000 Besucher werden bei „Rock im Park“ erwartet. Die müssen sich in diesem Jahr allerdings ganz neu orientieren. Wegen der Fußball-WM ist alles anders.
„Ihr wisst ja selbst, was Ihr schreiben müsst. Die Leute wollen auch was Nettes lesen.“ Recht hat er, der Rainer Sülzer, den alle nur „Sully“ nennen. Vielleicht sollte man deshalb erzählen, wie’s dazu kam, dass Sülzer Oberbürgermeister Ulrich Maly für einen Boten gehalten hat. Oder, warum Udo Jürgens nach einem Konzert tobte. Oder, weshalb David Hasselhoff in Unterhosen vor Rainer Sülzer stand.
Aber der 51-Jährige geht nicht ins Detail. Er hebt sich all diese Geschichten für das Buch auf, das er vielleicht mal schreiben wird. Seit den 80ern mischt er im Konzert-Geschäft mit. Seit der Geburtsstunde von „Rock im Park“ ist Sülzer verantwortlich für die technische Leitung. Kappt einer ein Stromkabel, muss es Sülzer richten. Zieht ein Sturm auf, muss er die Bühnen sichern. Erst mal schüttet es allerdings wie aus Eimern. Die Bühnenarbeiter müssen ihre Aufbauarbeiten zeitweise unterbrechen.
Seit Samstag werkeln sie am Gelände am Dutzendteich. Weil die Fifa schon jetzt ein großräumiges Areal rund ums Stadion zum Sperrgebiet erklärt hat (wie berichtet), ist alles anders in diesem Jahr. Das Festival muss umziehen und rückt zum Leidwesen der Anwohner näher ans Nibelungenviertel heran.
Die Bauzäune stehen seit Tagen. Mittendrin im Luitpoldhain ragen Stahltürme in die Luft. Pierre Bertz und ein anderer Mitarbeiter hieven einen Stahlträger auf die Bühne. Der Regen prasselt unaufhörlich auf die Bretter, die am Wochenende zur Hauptbühne von „Rock im Park“ werden. Internationale Größen wie „Depeche Mode“ oder „Metallica“ werden dann auftreten. Klar, dass da die Technik vom Feinsten sein muss. „Das Licht ist mörderisch“, schwärmt Sülzer. Allein die Hauptbühne verbraucht so viel Strom wie ein kleines Dorf.
Die Alternastage — die zweite, etwas kleinere Bühne — steht in diesem Jahr nicht neben der Eis-Arena, sondern auf dem Volksfestplatz. Die Künstler, die hier auftreten, müssen sich mit provisorischen Garderoben zufrieden geben. Zwei Sessel, ein Ledersofa, ein Spiegel und, wenn’s hoch kommt, eine Zimmerpflanze — das muss reichen. In der Meistersingerhalle, in der sich die Künstler, die auf der Hauptbühne spielen, umziehen, geht’s deutlich luxuriöser zu. Die Wände sind mit Stoff verkleidet. Wenn sie wollen, können sich die Stars in Kissenberge kuscheln. Und in diesem Jahr können sie ganz offiziell Cola trinken, ohne dass den Veranstaltern Argo und Marek Lieberberg der kalte Schweiß ausbricht. Schließlich war Pepsi in den Vorjahren Sponsor und damit offizielles Festivalgetränk. Doch jetzt hat die Marke „Coke“ Pepsi abgelöst.
Solche Sorgen dürften die Festivalbesucher nicht plagen. Für sie gibt es im Volkspark am Dutzendteich riesige Zeltplätze. Erst wenn dort alle Flecken belegt sind, wird der Campingplatz auf dem Zeppelinfeld geöffnet. „Ein Not-Campingplatz“, sagt Sülzer. Die Stadt und die Fifa wären froh, wenn der Platz samt Rasen für die WM verschont bliebe. Zumal sich gleich daneben ab sofort Journalisten aus aller Welt für die WM-Spiele in Nürnberg akkreditieren.
Die Bayernstraße ist zwischen Volksfestplatz und Luitpoldhain ab Freitag, 12 Uhr, gesperrt. Es gibt noch Tickets, auch Ein- und Zweitages-Karten.
Quelle: http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=504268&kat=10&man=12
Alles anders bei „Rock im Park“ — Bühnenaufbau läuft — David Hasselhoff im Slip
Bitte Bild anklicken!
An Pfingsten wird Nürnberg wieder zum Mekka für Festivalfans: 50 000 Besucher werden bei „Rock im Park“ erwartet. Die müssen sich in diesem Jahr allerdings ganz neu orientieren. Wegen der Fußball-WM ist alles anders.
„Ihr wisst ja selbst, was Ihr schreiben müsst. Die Leute wollen auch was Nettes lesen.“ Recht hat er, der Rainer Sülzer, den alle nur „Sully“ nennen. Vielleicht sollte man deshalb erzählen, wie’s dazu kam, dass Sülzer Oberbürgermeister Ulrich Maly für einen Boten gehalten hat. Oder, warum Udo Jürgens nach einem Konzert tobte. Oder, weshalb David Hasselhoff in Unterhosen vor Rainer Sülzer stand.
Aber der 51-Jährige geht nicht ins Detail. Er hebt sich all diese Geschichten für das Buch auf, das er vielleicht mal schreiben wird. Seit den 80ern mischt er im Konzert-Geschäft mit. Seit der Geburtsstunde von „Rock im Park“ ist Sülzer verantwortlich für die technische Leitung. Kappt einer ein Stromkabel, muss es Sülzer richten. Zieht ein Sturm auf, muss er die Bühnen sichern. Erst mal schüttet es allerdings wie aus Eimern. Die Bühnenarbeiter müssen ihre Aufbauarbeiten zeitweise unterbrechen.
Seit Samstag werkeln sie am Gelände am Dutzendteich. Weil die Fifa schon jetzt ein großräumiges Areal rund ums Stadion zum Sperrgebiet erklärt hat (wie berichtet), ist alles anders in diesem Jahr. Das Festival muss umziehen und rückt zum Leidwesen der Anwohner näher ans Nibelungenviertel heran.
Die Bauzäune stehen seit Tagen. Mittendrin im Luitpoldhain ragen Stahltürme in die Luft. Pierre Bertz und ein anderer Mitarbeiter hieven einen Stahlträger auf die Bühne. Der Regen prasselt unaufhörlich auf die Bretter, die am Wochenende zur Hauptbühne von „Rock im Park“ werden. Internationale Größen wie „Depeche Mode“ oder „Metallica“ werden dann auftreten. Klar, dass da die Technik vom Feinsten sein muss. „Das Licht ist mörderisch“, schwärmt Sülzer. Allein die Hauptbühne verbraucht so viel Strom wie ein kleines Dorf.
Die Alternastage — die zweite, etwas kleinere Bühne — steht in diesem Jahr nicht neben der Eis-Arena, sondern auf dem Volksfestplatz. Die Künstler, die hier auftreten, müssen sich mit provisorischen Garderoben zufrieden geben. Zwei Sessel, ein Ledersofa, ein Spiegel und, wenn’s hoch kommt, eine Zimmerpflanze — das muss reichen. In der Meistersingerhalle, in der sich die Künstler, die auf der Hauptbühne spielen, umziehen, geht’s deutlich luxuriöser zu. Die Wände sind mit Stoff verkleidet. Wenn sie wollen, können sich die Stars in Kissenberge kuscheln. Und in diesem Jahr können sie ganz offiziell Cola trinken, ohne dass den Veranstaltern Argo und Marek Lieberberg der kalte Schweiß ausbricht. Schließlich war Pepsi in den Vorjahren Sponsor und damit offizielles Festivalgetränk. Doch jetzt hat die Marke „Coke“ Pepsi abgelöst.
Solche Sorgen dürften die Festivalbesucher nicht plagen. Für sie gibt es im Volkspark am Dutzendteich riesige Zeltplätze. Erst wenn dort alle Flecken belegt sind, wird der Campingplatz auf dem Zeppelinfeld geöffnet. „Ein Not-Campingplatz“, sagt Sülzer. Die Stadt und die Fifa wären froh, wenn der Platz samt Rasen für die WM verschont bliebe. Zumal sich gleich daneben ab sofort Journalisten aus aller Welt für die WM-Spiele in Nürnberg akkreditieren.
Die Bayernstraße ist zwischen Volksfestplatz und Luitpoldhain ab Freitag, 12 Uhr, gesperrt. Es gibt noch Tickets, auch Ein- und Zweitages-Karten.
Quelle: http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=504268&kat=10&man=12