So, hier mein heutiges Protokoll eines Unispital Besuches. Ich stelle mal die Provokante These auf:
Das Unispital ist in einer Paralleldimension, wo das Raum-Zeit-Kontinuum ausser Kraft gesetzt ist.
14:10 - Ich tritt bei Renzo durch die Wohnungstüre und seh, dass er in der Küche steht. Blut fliesst, das Lavabo triefend rot. Er hat sich beim Gurkenraffeln eine sehr sehr tiefe Fleischwunde zugezogen, beinahe wäre der halbe Finger ab gewesen.
14:25 Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch Zürich Nord kommen wir an der Notfallstation des Unispitals an. Er wird reingeführt, ich fülle seine Personalien aus und such mir nen parkplatz nahe der Gloriastrasse
14:50 Nachdem ich den ersten Teil der NZZ komplett durchgelesen habe, werd ich ungeduldig. Klar, er wird wohl nähen müssen, aber:
- Es ist nur ein Finger, sollten wohl 2-3 Stiche genügen
- Die Notaufnahme ist LEER. Nix viel Leute!
Das muss doch bald durch sein
15:00 Ich frag mal die Schwester an der Anmeldung, was los sei. "Sie schaue ob ich rein dürfe"
15:10 Die Schwester bedurfte 10 lange minuten, um abzuklären, was zwei Zimmer weiter gerad los sei. "Er sei gerade am Nähen" und "es würde wohl nicht mehr lange dauern". Meine Frage nach der Zeit beantwortete sie knapp mit "höchsten 30 Minuten"
15:25 Obwohl die Maximalparkzeit durch war und nachzahlen ja verboten ist, zeigte ich ziviles Ungehorsam ;)
15:35 Ich falle einer Ärztin auf, sie glaubt wohl ich sei Obdachlos. Aber nach meinen Erklärungen ist sie beruhigt. Inzwischen hatte ich den Tagi und die NZZ komplett durch und widmete mich dem "Beobachter". So verzweifelt war ich schon.... Anyway, sie werde nachschauen, was mit dem Patienten los sei. Ich sah sie nie wieder...
15:50 Die halbe Stunde ist um. Ich frage mich, ob er ev. noch eine Nasenkorrektur bestellt habe..
16:15 Mir reisst die Geduld, ich muss bald zur Arbeit. Ich gehe wiederum zur Anmeldung. Der Typ schein sogar kompetent! Er braucht ganze 30 Sekunden, um abzuklären was los sei. "Er sei fast fertig" Ich: "Wie lange noch? 10 Minuten?" Er: "Nie im Leben 10 Minuten, höchsten 2-3"
16:25 Ich stelle fest, dass das Dach der Notfallstation interessant gestaltet ist. War wohl sehr teuer...
16:35 Aha! Er kommt. 2 Stunden und 10 Minuten nachdem er eingeliefert wurde. Die Wunde wurde mit 4 Stichen genäht.
Fazit: Einstein muss wohl die Idee zur Relativitätstheorie im Zürcher Unispital gehabt haben. Ich mein es scheint mehr als abwegig, dass bei einer leergefegten Notfallstation mehr als 2 Stunden nötig sind, um 4 Stiche zu vollbringen. Nein, ich glaube, ich bin einfach schneller gealtert als der Rest der Welt...
Das Unispital ist in einer Paralleldimension, wo das Raum-Zeit-Kontinuum ausser Kraft gesetzt ist.
14:10 - Ich tritt bei Renzo durch die Wohnungstüre und seh, dass er in der Küche steht. Blut fliesst, das Lavabo triefend rot. Er hat sich beim Gurkenraffeln eine sehr sehr tiefe Fleischwunde zugezogen, beinahe wäre der halbe Finger ab gewesen.
14:25 Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch Zürich Nord kommen wir an der Notfallstation des Unispitals an. Er wird reingeführt, ich fülle seine Personalien aus und such mir nen parkplatz nahe der Gloriastrasse
14:50 Nachdem ich den ersten Teil der NZZ komplett durchgelesen habe, werd ich ungeduldig. Klar, er wird wohl nähen müssen, aber:
- Es ist nur ein Finger, sollten wohl 2-3 Stiche genügen
- Die Notaufnahme ist LEER. Nix viel Leute!
Das muss doch bald durch sein
15:00 Ich frag mal die Schwester an der Anmeldung, was los sei. "Sie schaue ob ich rein dürfe"
15:10 Die Schwester bedurfte 10 lange minuten, um abzuklären, was zwei Zimmer weiter gerad los sei. "Er sei gerade am Nähen" und "es würde wohl nicht mehr lange dauern". Meine Frage nach der Zeit beantwortete sie knapp mit "höchsten 30 Minuten"
15:25 Obwohl die Maximalparkzeit durch war und nachzahlen ja verboten ist, zeigte ich ziviles Ungehorsam ;)
15:35 Ich falle einer Ärztin auf, sie glaubt wohl ich sei Obdachlos. Aber nach meinen Erklärungen ist sie beruhigt. Inzwischen hatte ich den Tagi und die NZZ komplett durch und widmete mich dem "Beobachter". So verzweifelt war ich schon.... Anyway, sie werde nachschauen, was mit dem Patienten los sei. Ich sah sie nie wieder...
15:50 Die halbe Stunde ist um. Ich frage mich, ob er ev. noch eine Nasenkorrektur bestellt habe..
16:15 Mir reisst die Geduld, ich muss bald zur Arbeit. Ich gehe wiederum zur Anmeldung. Der Typ schein sogar kompetent! Er braucht ganze 30 Sekunden, um abzuklären was los sei. "Er sei fast fertig" Ich: "Wie lange noch? 10 Minuten?" Er: "Nie im Leben 10 Minuten, höchsten 2-3"
16:25 Ich stelle fest, dass das Dach der Notfallstation interessant gestaltet ist. War wohl sehr teuer...
16:35 Aha! Er kommt. 2 Stunden und 10 Minuten nachdem er eingeliefert wurde. Die Wunde wurde mit 4 Stichen genäht.
Fazit: Einstein muss wohl die Idee zur Relativitätstheorie im Zürcher Unispital gehabt haben. Ich mein es scheint mehr als abwegig, dass bei einer leergefegten Notfallstation mehr als 2 Stunden nötig sind, um 4 Stiche zu vollbringen. Nein, ich glaube, ich bin einfach schneller gealtert als der Rest der Welt...