oidi schrieb:
gfc schrieb:
Ah ja, ein Beispiel von heroisierten Herschern hab ich ganz vergessen:
Richard Löwenherz. Naaa? Robin Hood genau. Der wird als der urliebe Kerl dargestellt, dabei war er auf dem 3. Kreuzzug die Hauptfigur und der war vielleicht nicht besonders erfolgreich, aber blutig.. ganz zu schweigen von der fragwürdigen Rolle bei der Besetzung Zyperns..
Wie gesagt: Die Welt ist nicht schwarz und Weiss, sondern differenziert sich lediglich in ein paar dutzend Grautönen..
wobei man sagen muss, dass die helden der kreuzzüge mehr oder weniger marionetten des vatikans gewesen sind und sich hier eine möglichkeit geboten hat, für das eigene volk als held hervorzugehen (durch ruhmestaten)
Generell war es einfach so, dass der Vatikan damals als eine der Machtstützen der Kaiserwürde (Reichskirche) vor allem politisch motiviert gehandelt hat. Die Kreuzzüge waren eine klar politisch/diplomatisch geborene Sache. Urban II. hat ja 1095 nicht zum Spass zu den Kreuzzügen aufgerufen, und nicht umsonst sind viele seinem Ruf gefolgt! Alles eine reine Frage von Machtpolitik. (Zumindest auf Ebene der Herrscher. Der kleine Bauer mag von mir aus auch religiös motiviert gewesen sein). Aber egal. Lange Rede kurzer Sinn: Ruhm und Ehre waren nicht die primären Motive für Kreuzzüge!
Und zur Heroisierung: Das Phänomen ist so alt wie die Geschichte. Eine Heroisierung, sei es per Genealogie, sei es per Schlachterfolg, war stets ein Mittel der Legitimation der eigenen Strellung und Macht. (Geschichte schreibt übrigens immer der Gewinner. Ist ja klar, dass sich diese dann verherrlichen lassen!)
zum Thema:
Dazu fällt mir nur Ghandi ein: "Das einzige was die Geschichte den Menschen lehrt, ist, dass die Geschichte den Menschen nichts lehrt!" Und da hat er leider recht.
Nichtsdestotrotz machen die Ursachen dieserWerte fast unruhiger. Das klingt vielleicht überheblich, aber 70% der Deutschen sind durchschnittliche Talk-Show-Glotzer mit dem dementsprechenden Horizont. Wenn es einem dann schelcht geht (wirtschaftlich, sozial), dann istman für solches Gedankengut leicht empfänglich. Deswegen müsste man ganz dringend die Ursache, also die wirtschaftlich/sozialen Probleme, anstatt das Symptom, die Radikalisierung, behandeln. Natürlich bin ich trotzdem für den Kampf gegen die bereits vorhandenen Radikalen! Der ist natürlich auch wichtig.