Rock im Park zu teuer?
Marek Lieberberg, die Veranstaltungsagentur der beiden Zwillingsfestivals Rock am Ring und Rock im Park, ist seit Jahren bekannt für so manch hochnäsige Einstellung nicht nur den zahlenden Besuchern gegenüber.
Zwar bemüht man sich, es den VIP's und natürlich den Stars schmackhaft zu machen, nach Nürnberg und zum Nürburgring zu kommen. Nicht zuletzt bei den Besuchern wird aber jedes Jahr aufs neue Unmut breit. Ticketpreise jenseits der 130 Euro, horrende Preise für Merchandising und Getränke auf dem Festival verursachen nun mal selten Begeisterungsstürme. Ausserdem sind da noch die strengen Festivalgesetze die alles andere als ein schön-chilliges Festivalwochenende garantieren.
Natürlich kann man rechtfertigen, 130 Euro für mehr als 70 Bands ist mehr als in Ordnung und die eingeschränkten Massnahmen bei einem derartigen Megaevent sind notwendig. Jedoch kennt jeder engagierte Festival Besucher das Problem, sich für eine Band entscheiden zu müssen, weil die andere zur selben Zeit oder nur 30 Minuten später auf einer anderen Bühne spielt. Und wer schafft schon in 30 Minuten 500 Meter, wenn zig tausende dummerweise und gleichzeitig auf die gleiche Idee gekommen sind!
Dafür kann der Veranstalter natürlich nicht direkt in Verantwortung gezogen werden. Wohl aber wenn er Guns N'Roses verpflichtet und beim Ring auftreten lässt, nicht aber im Park. Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass der Ticketpreis für den "Park" dennoch 1 Euro teurer ist als der für den "Ring". Klar, das dies - wieder einmal - die Gemüter der Fans erhitzt. Wie auch "laut.de" feststellen musste. (Link unter dem Artikel aufgeführt)
Aber sollten wir hier an den mündigen Bürger appellieren? Oder hat dieser gar schon seit einigen Jahren die Lunte gerochen? Die beiden Konkurrenzfestivals "Hurricane" und "Southside" hatten im vergangen Jahr nur etwa 20'000 Besucher weniger als RiP und RaR. Das Southside ist seit Jahren an den Kapazitätsgrenzen und Wochen vorher ausverkauft! Es sind also in der Grössenordnung in etwa vergleichbare Events.
Allerdings ist nicht nur das Image der beiden besser sondern auch die Preise! Ein Southside Ticket kostet pro Kopf etwa 30 Euro weniger als eines für Rock im Park! Sollte ich da dann noch auf ein Statement einer Band aufmerksam machen müssen, welche im jährlichen Wechsel sowohl schon öfters für RiR/RaR als auch fürs Hurricane/Southside gebucht war? "Alle zwei Jahre müssen wir halt die schlechten Festivals spielen".
Links:
www.laut.de/vorlaut/news/2006/03/23/01706/index.htm
www.festival-sommer.de
Quelle: nra.de / Wolfgang Glöckl
Bild: (c) nra.de / foc-in.com 2004