Kommt halt drauf an, was die größere Leistung ist. In der BuLi drittletzter zu werden oder dritter in der zweiten Liga
Als 16. zwei Mannschaften hinter sich lassen vs. als 3. fünfzehn andere Teams in einer ausgeglicheneren Liga ausstechen. Ich sehe nicht, wieso man ein Team für eine sportlich schlechte Saison mit einem Rettungsring belohnen und ein Team für eine gute Saison gleichzeitig bestrafen sollte.
Am Ende ist's halt einfach eine Regel die irgendwann geändert wurde. Wenn die bei der Einführung der Buli schon da gewesen wäre hätte sich wahrscheinlich nie jemand daran gestört.
Durchaus richtig, aber gerade im Fußball werden Regeln ständig geändert oder diskutiert. Siehe die offiziellen Spielregeln vom IFAB, die
jährlich modifiziert werden. Oder eben auch die Relegation, die von 1982-1999 und 2009 bis heute gespielt wird und zwischendrin sowohl eingeführt, als auch wieder abgeschafft wurde, oder das neue Format in der Champions Leage oder auch die neue Klub-WM.
Wenn der dritte in Liga zwei schlechter ist als der drittletzte in Liga eins, warum soll der eine dann absteigen und der andere aufsteigen? Ist doch genauso ungerecht wie die Relegation
Dem würde ich klar widersprechen. Die Relegation ist ein Format, dem eine massive Ungleichheit innewohnt. Die DFL veröffentlicht seit 2019 für die jeweils vergangene Saison die Finanzkennzahlen der Clubs. Hier der Personalaufwand (wo u.a. das Spielergehalt dazugehört) der jeweiligen Relegationsteilnehmer (in Klammern in Millionen €, fett markiert die Sieger der Begegnungen):
Saison | Erstligist | Zweitligist |
17/18 | Wolfsburg (127) | Kiel (9) |
18/19 | Stuttgart (75) | Union Berlin (25) |
19/20 | Bremen (70) | Heidenheim (16) |
20/21 | Köln (76) | Kiel (17) |
21/22 | Hertha BSC (97) | HSV (39) |
22/23 | Stuttgart (105) | HSV (41) |
Union Berlin ist gleichzeitig seit 12 Jahren der einzige Zweitligist, der die Relegation gewinnen konnte. Übrigens auch nur über die Auswärtstorregel, die mittlerweile abgeschafft wurde. Für die aktuelle Saison sind die kompletten Zahlen nicht raus, aber Bochum hat 38 Millionen allein an Fernsehgeld bekommen, Düsseldorf 16 Millionen. Auch in dem Match zeichnet sich ein Missverhältnis ab. Bochum hat sich dabei gerade so im Elfmeterschießen durchgesetzt (was das wiederum für einen Lotteriecharakter hat, ist seine eigene Diskussion wert). Natürlich ist mehr Geld kein Garant für Siege, erhöht für den jeweiligen Verein aber den Spielraum für Fehler und die Erfolgswahrscheinlichkeit je nach Höhe gewaltig. Dass sich dabei der stärker ausgerüstete Verein in zwei Spielen durchsetzt, ist nur eine logische Folge.