Harald Schmidt mit 2,26 Millionen erfolgreich gestartet
Köln (AP) Mit 2,26 Millionen Zuschauern ist Harald Schmidt auf dem Late-Night-Sendeplatz im Ersten erfolgreich gestartet. Der Marktanteil am Mittwochabend von 23.00 bis 23.30 Uhr lag bei 13,1 Prozent, wie die ARD am Donnerstag mitteilte. Er selbst hatte gesagt, für ihn wären bereits eine Million Zuschauer ein Erfolg. Bei seinem Einstand am 23. Dezember um 21.45 Uhr hatte Schmidt 5,16 Millionen Zuschauer, wofür er sich in der Sendung auch feiern ließ.
Überdurchschnittlich hoch war der Anteil der jungen Zuschauer: Von den 14- bis 29-jährigen Zuschauern sahen 14,3 Prozent zu und von den 14- bis 49-Jährigen 13,2 Prozent. Schmidt spottete unter anderem über die Äußerungen der designierten US-Außenministerin Condoleezza Rice über die «Vorposten der Tyrannei» und über dioxinbelastete Eier.
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Harald Schmidt wird politischer
Hamburg (dpa) - Harald Schmidts erste ARD-Show in diesem Jahr war deutlich mehr auf die großen Themen Politik und Wirtschaft zugeschnitten als seine Auftritte bis Ende 2003 bei Sat.1.
Am Mittwochabend ließ der 47-jährige Entertainer kaum einen Vorgang aus, der im politischen Geschehen in diesem Jahr eine Rolle gespielt hatte: den geplanten Besuch von US-Präsident George W. Bush in Deutschland, den von US-Außenministerin Condoleezza Rice geprägten Begriff des «Vorpostens der Tyrannei», die Diskussion um die Maut und den neuen Airbus.
2,26 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 13,1 Prozent) verfolgten die Späße. Schmidt und sein Beisitzer Manuel Andrack hatten sich selbst eine Million Zuschauer als Vorgabe gesetzt. Der Kabarettist erlaubte sich auch einen Seitenhieb gegen die anderen Late-Night- Talks wie Kerner (Jahresdurchschnitt 2004: rund 1,6 Millionen), Beckmann (1,75 Millionen) und Maischberger (1,1 Millionen) - seine Premiere am 23. Dezember verfolgten 5,16 Millionen Menschen, und diese Zahl war damit auch sein Jahresdurchschnitt.
Dezent ging der 47-Jährige mit der Flutkatastrophe in Asien um, die er nur am Rande streifte: Die Welt sei enger zusammengerückt, sagte Schmidt eingangs seiner Show und ließ den Zuschauer zunächst glauben, er meinte den Tsunami. «Das liegt auch daran, dass George Bush zum zweiten Mal vereidigt wird», sagte Schmidt. Den Mord am Modemacher Rudolph Moshammer verarbeitete er in einer Filmsequenz: Im Stile Moshammers am Steuer seines Rolls Royce fuhr Schmidt mit seinem Jaguar im Schritttempo am Kölner Hauptbahnhof entlang und bat Kompagnon Andrack in sein Auto.
Neu war an Schmidts Sendung, dass er Nachrichtenbilder aus der «Tagesschau» und den «Tagesthemen» verwendete, und Egon Hoegen, den Sprecher des ARD-Ratgebers «Der 7. Sinn», einsetzte. Der musste nicht Straßenverkehrstipps verlesen, sondern ein Gedicht («Gefrorene, ******e Schildkröte») des jungen Musikers und Dichters Adam Green vortragen, Schmidts Gast am Donnerstag.