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Natürlich sind Texte, die von Zeitgenossen beispielsweise über Caear oder meinetwegen über den peleponnesischen Krieg geschrieben wurden nicht besser oder schlechter, denn Geschichte wird meist vom Sieger und deshalb mit einer Intention geschrieben. Wie schon mal erwähnt: Die Evangelien sind alle im 1.Jh. nach Christus entstanden und hatten natürlich das Ziel, die Botschaft mit der sie zu überzeigen suchten auch dementsprechend darzustellen. Die Bibel deshalb als reine Wahrheit aufzufassen ist schlicht naiv, tut mir leid. Ausser man nimmt ernsthaft an, sie wäre 1 zu 1 "das Wort Gottes" Und das alte Testament ist zu großen Teilen in der babylonischen Gefangenschaft um 500 v. Chr. enstanden. Das man darin versucht hat die eigene Kultur zu bewahren und eine Messiasfigur wie Moses aufzubauen liegt auf der Hand, denn man kann auf jemanden hoffen, der einen noch einmal aus der Gefangenschaft führt.
Das heisst nicht, dass alles erstunken und erlogen ist; es heisst aber auch, dass man nicht alles als wahr auffassen darf, weil es, nochmal, bestimmte Zwecke verfolgt.
Nichtsdestotrotz muss man nicht die Geschichtsbücher verbrennen, denn auch wenn der Inhalt dieser Texte nicht unbedingt stimmen muss, so lässt sich zwischen den Zeilen heraus lesen, wie die Kultur damals war. Auch ein Schreiber der damaligen Zeit kam aus hermeneutischen Gründen nicht aus den Eindrücken seiner Zeit heraus. So kann man beispielsweise aus der Odyssee von Homer schließen, dass die archaische Zeit Gewalt als legitimes und ehrvolles Mittel angesehen hat. Denn immer wenn Odysseus in einem gutem Licht erscheinen will, erzählt er, wieviele Männer er doch bei letzter Gelegenheit umgebracht hat. Die Odyssee wird wohl auch keiner als wahr ansehen, aber dieser Text lässt Rückschlüsse auf die Zeit an sich zu.
Hinzu kommen Quellen, die nicht bewusst für die Nachwelt verfasst wurde, wie z.B. Schulhefte, Briefwechsel, Tagebucheinträge aber auch Gegenstandsquellen wie Karten, Münzen, Waffen, Keramik, etc. Diese Quellen sind fast die wichtigeren, weil sie eben nicht für die Nachwelt erschaffen wurden und dementsprechend nicht intentionell verfärbt sind. Mit viel Quellenkritik und Querverbindungen zwischen allen Quellen lässt sich dann ein ziemloch genaues Bild einer Zeit nachzeichnen. Die exakte Wahrheit werden wir jedoch nie mehr erfahren.
Und so verhält es sich aich mit der Bibel. Auch wenn die ältesten Bibeltexte zeitlich nahe an Jesus dran sind, so sind sie nicht konkret zeitgenössisch. Die Texte von Paulus sind sicherlich von ihm selber, aber auch er hat damals schon ein Ziel verfolgt. Und das erste Evangelium ist, soweit ich weiss, ca um 60 n. Chr. enstanden, also mit 30 Jahren Versatz. Klingt nicht viel, aber stell die vor, du solltest heute beispielsweise etwas über die Mondlandung schreiben und das auch nur mit Hilfe der Erzählungen deiner Eltern. Das dabei kein Tatsachenbericht herauskommt, liegt hoffentloich auf der Hand.
Das heisst nicht, dass alles erstunken und erlogen ist; es heisst aber auch, dass man nicht alles als wahr auffassen darf, weil es, nochmal, bestimmte Zwecke verfolgt.
Nichtsdestotrotz muss man nicht die Geschichtsbücher verbrennen, denn auch wenn der Inhalt dieser Texte nicht unbedingt stimmen muss, so lässt sich zwischen den Zeilen heraus lesen, wie die Kultur damals war. Auch ein Schreiber der damaligen Zeit kam aus hermeneutischen Gründen nicht aus den Eindrücken seiner Zeit heraus. So kann man beispielsweise aus der Odyssee von Homer schließen, dass die archaische Zeit Gewalt als legitimes und ehrvolles Mittel angesehen hat. Denn immer wenn Odysseus in einem gutem Licht erscheinen will, erzählt er, wieviele Männer er doch bei letzter Gelegenheit umgebracht hat. Die Odyssee wird wohl auch keiner als wahr ansehen, aber dieser Text lässt Rückschlüsse auf die Zeit an sich zu.
Hinzu kommen Quellen, die nicht bewusst für die Nachwelt verfasst wurde, wie z.B. Schulhefte, Briefwechsel, Tagebucheinträge aber auch Gegenstandsquellen wie Karten, Münzen, Waffen, Keramik, etc. Diese Quellen sind fast die wichtigeren, weil sie eben nicht für die Nachwelt erschaffen wurden und dementsprechend nicht intentionell verfärbt sind. Mit viel Quellenkritik und Querverbindungen zwischen allen Quellen lässt sich dann ein ziemloch genaues Bild einer Zeit nachzeichnen. Die exakte Wahrheit werden wir jedoch nie mehr erfahren.
Und so verhält es sich aich mit der Bibel. Auch wenn die ältesten Bibeltexte zeitlich nahe an Jesus dran sind, so sind sie nicht konkret zeitgenössisch. Die Texte von Paulus sind sicherlich von ihm selber, aber auch er hat damals schon ein Ziel verfolgt. Und das erste Evangelium ist, soweit ich weiss, ca um 60 n. Chr. enstanden, also mit 30 Jahren Versatz. Klingt nicht viel, aber stell die vor, du solltest heute beispielsweise etwas über die Mondlandung schreiben und das auch nur mit Hilfe der Erzählungen deiner Eltern. Das dabei kein Tatsachenbericht herauskommt, liegt hoffentloich auf der Hand.