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London (dpa) - Das Rätsel um den mysteriösen Piano-Mann ist gelöst: Der vermeintliche Musiker, der Anfang April an der britischen Kanalküste aufgegriffen worden war, kommt aus Deutschland. Es handele sich um einen 20-jährigen Mann aus Bayern, bestätigte am Montag ein Sprecher im Auswärtigen Amt in Berlin. Der Mann ist bereits am Wochenende wieder nach Süddeutschland geflogen worden. Dort soll sein Vater nach Angaben des britischen Blattes "Daily Mirror" einen Bauernhof haben. Der blonde Piano-Mann habe die Ärzte der Klinik, in der er seit Monaten behandelt worden war, mit seinem angeblichen Gedächtnisverlust getäuscht, berichtete die Zeitung am Montag. Er hatte monatelang nicht gesprochen.
Die britischen Gesundheitsbehörden bestätigten am Montag lediglich, dass sich der Piano-Mann nicht mehr in ihrer Obhut befinde. Bis ihre Untersuchungen abgeschlossen sind, wollen die Beamten keine weiteren Hinweise geben.
Der in triefend nasser Kleidung und ohne Ausweispapiere gefundene 20-Jährige hatte von Anfang an alle Fragen nur mit der Zeichnung eines Klaviers beantwortet. Daraus waren Vermutungen abgeleitet worden, dass es sich um einen Pianisten handeln könne, der vielleicht ein traumatisches Erlebnis hinter sich gebracht oder einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte und sich nicht mehr erinnern könne.
Zudem machten Berichte die Runde, dass er ausgezeichnet klassische Musik spielen könne. In der Klinik Little Brook in Dartford (Kent) bestätigte sich dies jedoch offensichtlich nicht. "Jetzt heißt es, dass er in der Klinik-Kapelle ständig nur auf einer Taste herumklopfte", schreibt der "Daily Mirror". Er habe nach eigenem Bekenntnis das Klavier gezeichnet, weil dies der erste Gegenstand war, der ihm bei einer Befragung in den Sinn kam.
Der Fall hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Mehr als tausend Leute meldeten sich mit Hinweisen auf vermisste Freunde, Nachbarn oder Kollegen. So glaubte ein Pole in Rom, mit 99- prozentiger Sicherheit einen französischen Straßenmusikanten wiedererkannt zu haben. Dann sah eine Frau aus Wolfsburg in einem Foto des Unbekannten einen früheren Nachbarn, den sie an seinen traurigen Augen wiedererkannt haben wollte.
Auch Angaben über den angeblich verschwundenen tschechischen Musiker Tomas Strnad halfen nicht weiter. Immer lösten sich die Hoffnungen auf schnelle Lösung des Geheimnisses in Luft auf. Nachforschungen auch in Norwegen und Kanada blieben letztlich ergebnislos, bis das Objekt des weltweiten Interesses selbst die Lösung lieferte. Nach Darstellung des "Daily Mirror" habe ihn eine Krankenschwester am Freitag gefragt: "Na, wollen sie heute mit uns reden?" Und er habe geantwortet: "Ja, ich glaube schon."
Den Ärzten der Klinik soll er erzählt haben, dass er seinen Arbeitsplatz in Paris verloren habe und mit dem Eurostar-Zug nach Großbritannien gefahren war. Dort habe er sich das Leben nehmen wollen. Als er aufgegriffen und von der Polizei befragt wurde, habe er sich an das Verhalten von geistig Kranken erinnert, die er früher betreut hatte. Er kopierte einige typische Verhaltensweisen und konnte so die Ärzte täuschen. Einige sahen in seiner ängstlichen Haltung, in seinen Blicken und der ständigen Schweigsamkeit Hinweise auf eine autistische Störung. Zuvor waren alle Versuche fehlgeschlagen, mit Hilfe von Dolmetschern in verschiedenen Sprachen Kontakt mit ihm aufzunehmen.
Der Piano-Mann hatte viele an den Film "Shine - Der Weg zum Licht" erinnert. Der Streifen aus dem Jahr 1996 beruht auf einer wahren Geschichte: Der hochmusikalische David Helfgott wird von seinem ehrgeizigen Vater so lange am Klavier gedrillt, bis er daran zerbricht und in eine Nervenheilanstalt gebracht wird.
Der britische Gesundheitsdienst, der in den vergangenen Monaten viel Geld für die Betreuung des Mannes ausgegeben habe, will ihn jetzt auf Entschädigung verklagen, berichtete die Zeitung.
Die britischen Gesundheitsbehörden bestätigten am Montag lediglich, dass sich der Piano-Mann nicht mehr in ihrer Obhut befinde. Bis ihre Untersuchungen abgeschlossen sind, wollen die Beamten keine weiteren Hinweise geben.
Der in triefend nasser Kleidung und ohne Ausweispapiere gefundene 20-Jährige hatte von Anfang an alle Fragen nur mit der Zeichnung eines Klaviers beantwortet. Daraus waren Vermutungen abgeleitet worden, dass es sich um einen Pianisten handeln könne, der vielleicht ein traumatisches Erlebnis hinter sich gebracht oder einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte und sich nicht mehr erinnern könne.
Zudem machten Berichte die Runde, dass er ausgezeichnet klassische Musik spielen könne. In der Klinik Little Brook in Dartford (Kent) bestätigte sich dies jedoch offensichtlich nicht. "Jetzt heißt es, dass er in der Klinik-Kapelle ständig nur auf einer Taste herumklopfte", schreibt der "Daily Mirror". Er habe nach eigenem Bekenntnis das Klavier gezeichnet, weil dies der erste Gegenstand war, der ihm bei einer Befragung in den Sinn kam.
Der Fall hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Mehr als tausend Leute meldeten sich mit Hinweisen auf vermisste Freunde, Nachbarn oder Kollegen. So glaubte ein Pole in Rom, mit 99- prozentiger Sicherheit einen französischen Straßenmusikanten wiedererkannt zu haben. Dann sah eine Frau aus Wolfsburg in einem Foto des Unbekannten einen früheren Nachbarn, den sie an seinen traurigen Augen wiedererkannt haben wollte.
Auch Angaben über den angeblich verschwundenen tschechischen Musiker Tomas Strnad halfen nicht weiter. Immer lösten sich die Hoffnungen auf schnelle Lösung des Geheimnisses in Luft auf. Nachforschungen auch in Norwegen und Kanada blieben letztlich ergebnislos, bis das Objekt des weltweiten Interesses selbst die Lösung lieferte. Nach Darstellung des "Daily Mirror" habe ihn eine Krankenschwester am Freitag gefragt: "Na, wollen sie heute mit uns reden?" Und er habe geantwortet: "Ja, ich glaube schon."
Den Ärzten der Klinik soll er erzählt haben, dass er seinen Arbeitsplatz in Paris verloren habe und mit dem Eurostar-Zug nach Großbritannien gefahren war. Dort habe er sich das Leben nehmen wollen. Als er aufgegriffen und von der Polizei befragt wurde, habe er sich an das Verhalten von geistig Kranken erinnert, die er früher betreut hatte. Er kopierte einige typische Verhaltensweisen und konnte so die Ärzte täuschen. Einige sahen in seiner ängstlichen Haltung, in seinen Blicken und der ständigen Schweigsamkeit Hinweise auf eine autistische Störung. Zuvor waren alle Versuche fehlgeschlagen, mit Hilfe von Dolmetschern in verschiedenen Sprachen Kontakt mit ihm aufzunehmen.
Der Piano-Mann hatte viele an den Film "Shine - Der Weg zum Licht" erinnert. Der Streifen aus dem Jahr 1996 beruht auf einer wahren Geschichte: Der hochmusikalische David Helfgott wird von seinem ehrgeizigen Vater so lange am Klavier gedrillt, bis er daran zerbricht und in eine Nervenheilanstalt gebracht wird.
Der britische Gesundheitsdienst, der in den vergangenen Monaten viel Geld für die Betreuung des Mannes ausgegeben habe, will ihn jetzt auf Entschädigung verklagen, berichtete die Zeitung.