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Alphawolf

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Nick Cave & The Bad Seeds - Red Right Hand

Nick Cave 2017 in München ist bis heute das beste Konzert, auf dem ich je gewesen bin. Ich hatte vorher ein bisschen Sorgen wegen der Location. Zenith. Nicht gerade für guten Sound bekannt. Vom ersten Ton an waren aber alle Sorgen wie weggeblasen. Das Team, das Nick da am Sound sitzen hatte, konnte schlichtweg zaubern.

Es gibt wenige Künstler*innen, die so fantastisch mit Laut-Leise-Dynamiken umgehen können. Diese Hammerschläge gingen durchs komplette Zenith als hätte da ein tonnenschweres Gerät eingeschlagen. Die Euphorie, die dieses simple Element entfacht hat, hab ich so selten erlebt. Wie ein einziger kleiner Ton ein Publikum so aufwühlen kann, komplett irre.

Ich hätte viele Momente aus dem Konzert nehmen können, aber der fühlt sich gerade am "musikalischsten" an.
 
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Alphawolf

Schnauzer-Andi
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Die Toten Hosen - Halbstark

Noch sowas, was ein klein bisschen exemplarisch fürs ganze Konzert steht, aber als Moment dann letztendlich trotzdem hervorgestochen ist.

Es stand schlimm und mich um die Hosen im Jahr 2012. Mehr noch als mit den Ärzten bin ich mit den Hosen groß geworden. Im CD-Wechsler im Auto meiner Eltern lag jederzeit mindestens eine CD der Hosen, Unsterblich war vermutlich das erste Album, das ich von vorne bis hinten auswendig mitsingen konnte. Auswärtsspiel ein paar Jahre später - für mich bis heute das beste Hosen Album nach den 80ern - hat mich dann endgültig zum Fan gemacht.

Und dann? Kamen zuerst Zurück zum Glück (durchwachsen) und dann In aller Stille (furchtbar). Und als Vorbote von Ballast der Republik das unsägliche Tage wie diese. Kurz vor meinem ersten Besuch bei Rock im Park stellte sich eine große Frage: Würde ich die Gelegenheit, meine erste Jugendliebe live sehen zu können, überhaupt wahrnehmen? Dass sehr ähnliches mit Linkin Park passieren würde, war mir vorher in Anbetracht des Parallelprogramms klar. Mit den Hosen hab ich bis zum Tag des Auftritts selber gehadert und mich dann letzten Endes dafür entschieden.

Und was dann passierte, muss wohl niemandem erklärt werden, der die Hosen live kennt. All die Jahre der Enttäuschungen wie weggefegt. Mit vielen über die Jahre liebgewonnen Hits hatte ich ohnehin gerechnet, aber dass sie kurz zuvor Halbstark ausgegraben hatten, hatte ich zwar mitbekommen, aber nicht damit gerechnet, dass das über die Wohnzimmerkonzerte hinaus im Set bleiben würde.

Vielleicht war der Punkt schon zuvor im Konzertverlauf erreicht gewesen, aber ich bilde mir gerne rückblickend ein, dass Halbstark der Punkt war, an dem mir klar war: Die Hosen und ich, das wird, egal, wie man sich musikalisch jeweils auch noch entwickeln möge, nie wirklich aufhören.
 

Gunga

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Foo Fighters - Everlong

Es war auf dem Southside 2011 - die Foo Fighters schließen einen legendären Freitag auf der Green Stage (Flogging Molly - The Hives - Arctic Monkeys - Foo Fighters) ab und müssen ihr Set vorzeitig wegen dem krassesten Unwetter, das ich je auf einem Festival erlebt habe, vorzeitig abbrechen. Es ist hundekalt und ich bin nass bis auf die Knochen, aber die Foo Fighters lassen sich nicht ohne Everlong von der Bühne schmeißen. Die Boxentürme wackeln im Wind, alle sind komplett am eskalieren und Dave singt ohne zu wissen wie Recht er damit hat:
"And I wonder
When I sing along with you
If everything could ever feel this real forever
If anything could ever be this good again"
witzig... 2011 war ich am Greenfield in Interlaken und hab da in der zweiten Reihe rechts Everlong mit Tränen in den Augen mitgesungen... war auch für mich der Moment, wo ich endgültig wusste, dass die Foos und ich zusammengehören (egal was wir jetzt grad für einen Beef haben).