Primavera Sound 2016

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Ksaver

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Juckt vermutlich kaum jemanden, aber das ist für mich im Moment eines der besten Lineups, das ich je gesehen hab.
Ich hoffe, das Southside kann zumindest noch den ein oder anderen Act hiervon vermelden.
Ansonsten, hat jemand Bock? :lol:
 
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TonyMac

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Ich hab schon ne Karte, wollte für mich allein aber keinen Thread aufmachen. :lol:
Vielleicht wäre mal ein "allgemeiner Thread für internationale Festivals, zu denen eh kaum jemand bis niemand fährt", sinnvoll...


Wieder mega gut dieses Jahr. Radiohead, LCD Soundsystem und PJ Harvey ist fast mein Traum-Headlinertrio.

Auch die Präsentation des Line Ups ist wieder grandios. Gestern wurde bereits ein Livestream mit sich ständig wiederholendem Loop gestartet, der heute um 10 Uhr endlich die Bands präsentiert hat:

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TonyMac

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Morgen gibts endlich den Timetable.

Letzte Woche gabs bereis das Programm der Bowers & Wilkins Beach Stage (war letztes Jahr zwar auch direkt am Meer, aber ohne Strand und nicht tagsüber geöffnet). Heute dann noch das Programm der Hidden Stage (winzige Indoor Bühne, für die man sich nachmittags nach dem Prinzip "first come, first serve" Tickets besorgen muss).

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TonyMac

Parkrocker
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Hab mich mal an einem Bericht versucht. Vielleicht liest ihn jemand, ansonsten ist er immerhin für mich selbst. Man vergisst ja eh alles viel zu schnell wieder...


Vorab zum Gelände:
Das Festivalgelände liegt am Stadtrand direkt am Meer und besteht aus mehreren größtenteils geteerten Flächen in einem Park. Es gibt zwei große gegenüberliegende Hauptbühnen (Heineken und H&M), die abwechselnd bespielt werden. Die Fläche dort trägt den Spitznamen Schotterwüste, dank des staubigen Untergrunds. Die RayBan, eine Amphitheaterartige Bühne. Eine weitere größere Bühne namens Primavera-Stage, mit Wiese und leichtem Hang im hinteren Bereich. Zwei kleinere Stages (Pitchfork und adidas Originals), die fast direkt nebeneinander liegen. Eine neu gestaltetete Beach Stage, an der ich diesmal gar nicht war. Die sogenannte Hidden Stage, eine sehr kleine Indoor-Bühne, für die das Programm erst kurz vorher bekannt gegeben wird und man extra Tickets braucht. Und last but not least, das Auditorium in dem ich auch noch nicht drin war. Quasi ein moderner, großer Hörsaal...


Dienstag:
Noch ziemlich erkältet vom Modular ging es mittags von München nach Barcelona. Dort ging es direkt ins Apartment, welches ich mir mit zehn Mitstreitern aus der www.festival-community.net (ist quasi Zusammenschluss aus Hurricane- und Southside-Forum nach deren Auflösung durch fkp) und deren Freund*innen teilte, die bereits seit Freitag vor Ort waren. Zuvor hatte ich nur drei der Leute jeweils einmal real bei einem Konzert getroffen. Also erstmal ein bisschen Bier trinken, hart gönnen und kennen lernen. Abends ging es auch schon zum ersten Pre-Festival Konzert ins Barts zu den wiedervereinigten LCD Soundsystem. Hierfür musste man sich ein paar Tage vorher online eines der ca. 1500 Tickets, die innerhalb 1 Minute vergriffen waren, sichern. Als Special Support wurde John Talabot angekündigt. Als das Konzert beginnen sollte, war von dem jedoch keine Spur. Letztlich hat er lediglich als DJ neben dem Mischpult aufgelegt bei angeschaltenem Licht, statt Live zu spielen, was dann doch sehr enttäuschend war. Gesundheitlich deutlich angeschlagen hab ich die zwei Stunden in der Loge abgesessen.

Mit 20 Minuten Verspätung kamen dann endlich LCD Soundsystem auf die Bühne. Nach fünfjähriger Pause ein perfekter Einstieg mit Us vs Them, beginnend mit den Zeilen „The time has come, the time has come, the time has come today...“.
Nach vier Songs habe ich es in der Loge nicht mehr ausgehalten und musste mich doch runter in die Menge stürzen. Brutal, wie energiegeladen die Stimmung war, jeder lauthals am Mitsingen und Durchdrehen. Hit reihte sich an Hit. Man hat der Band angemerkt, dass noch nicht alles rundlief, der Spielfreude und Begeisterung hat das jedoch nicht geschadet. Ein unfassbar grandioses Konzert, wenn nicht sogar das beste des ganzen Festivals, hätte ich es denn richtig genießen können. Tribulations von der Empore aus aufgenommen. Hätte ruhig öfter aufs Publikum halten können.


Mittwoch:
Tagsüber war Zeit für ein bisschen Sightseeing, wobei ich da das meiste eh schon letztes Jahr erledigt hab. Heute haben dann die ersten Konzerte auf einer Bühne am eigentlichen Gelände stattgefunden. Goat habe ich wegen Biertrinken saußen lassen. Wegen des Metrostreiks und Taxifahrt sind wir dann auch noch 20 Minuten zu spät zu Suede gekommen. Ganz nettes Konzert mit Fokus auf den alten Songs. Auf Dauer etwas eintönig, kannte aber auch nicht so viel. Einen Tag später haben sie ein weiteres Konzert gespielt, bei dem das neue Album zusammen mit einem Film aufgeführt wurde. Das hätte mich mehr interessiert, ist aber den Überschneidungen zum Opfer gefallen.


Donnerstag:
Gemächlicher Start mit Algiers auf der Heineken-Stage, eine der beiden Hauptbühnen, um 18:00 Uhr. Hatte ich mir mehr von versprochen, war aber nicht schlecht. Musikalisch irgendwie eine Mischung aus Post-Rock, Soul, Gospel mit durchdringendem Bass. Der Sänger hat alles gegeben.
Weiter ging es zur Pitchfork Bühne um noch ein paar Minuten von Car Seat Headrest mitzunehmen. Leider sehr enttäuschend aufgrund des grausamen Sounds, man hat den Sänger quasi gar nicht verstanden. Also rechtzeitig wieder zurück zur Heineken-Stage zu Daughter. Schönes Konzert, wenn auch die schüchterne Sängerin etwas verloren auf der großen Bühne gewirkt hat. Wäre im Dunkeln sicherlich noch besser zur Geltung gekommen.

Danach ging es zu Air, die auf der gegenüberliegenden zweiten Hauptbühne, spielten. Hat mir sehr gefallen zum Sonnenuntergang. Mit zunehmender Dunkelheit immer atmosphärischer und tollem Abschluss mit Sexy Boy und La femme d'argent.

Anschließend stand für mich nix wichtiges auf dem Plan, also bin ich mit meiner Gruppe zu Explosions in the sky. Kann ich zuhause schon gelegentlich hören, auch wenn es nicht wirklich meine Musik ist, war mir live aber viel zu anstrengend. Das Publikum schien jedoch sehr begeistert.

Hiernach musste ich mich zwischen Tame Impala, John Carpenter (der Filmmusikkomponist/Produzent usw.) und Protomartyr entscheiden. Die Wahl fiel dann auf den exklusiveren John Carpenter, da man sich dort gemütlich auf die am Hang liegende Wiese chillen konnte. Bin dann genau richtig zu Vortex an der Primavera-Bühne angekommen. Hat mir insgesamt recht gut gefallen. Er hat vor jedem Song kurz etwas erzählt (bzw. abgelesen, wie man im Video sieht). Zudem liefen im Hintergrund „scary“ Filmausschnitte. „Beste Powerpoint Präsentation“ meinte einer von meinen Leuten treffend.

Danach wurde sich wieder mit fast kompletter Gruppe zum zweiten Konzert von LCD Soundsystem getroffen. Erneut ein sehr gutes Konzert, konnte jedoch erwartungsgemäß das Erste nicht mehr übertreffen.

Bin dann schon etwas früher abgehauen, um rechtzeitig an der Pitchfork bei Neon Indian einzutreffen. Bestes Konzert des Tages. Super aufgelegter Sänger, der, wie ich, das komplette Konzert durchgetanzt hat. Trotz fortgeschrittener Uhrzeit und nunmehr 10 Stunden auf dem Festivalgelände wurde da noch mal alles gegeben.

Teil 2 folgt.
 
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Freitag:
Direkt nach dem Aufstehen ging es um 14 Uhr zu einem der Stadt-Konzerte zu Julien Baker. Sehr schöner Auftakt dieser bezaubernden jungen Dame, allein mit ihrer Gitarre. Das war toll. So eine süße Stimme.

Zurück im Apartment wurde der Radiohead-Tag spontan zum Sauf-Tag erklärt. Oder die 75 anderen Verben und Umschreibungen, die wir für „saufen“ aufgelistet haben. Sehr spaßiger Tag, den wir den ganzen Nachmittag im Apartment verbracht haben.
Um 20 Uhr gings dann zu Savages. War ganz okay soweit. Die Sängerin (oder war es doch Brian Molko?) war mir ein bisschen zu aggressiv und abgedreht drauf. Anschließend waren Beirut dran. Schöne Sommermusik bei Sonnenuntergang.

Danach dann wieder zurück zur Heineken-Stage, wo Radiohead spielen werden. Dort war es schon extrem voll. So viel war noch bei keinem Konzert los. Deshalb blieb uns nichts anderes übrig als mit einem Platz relativ weit außen vorlieb zu nehmen. Zu Beginn mit fünf neuen Songs war der Sound leider viel zu leise, wurde aber gefühlt zunehmend besser/lauter. Immerhin war das Publikum meist ruhig und aufs Konzert fixiert. Erstes richtiges Highlight des Sets war für mich Karma Police. Darauf hatte ich so sehr gehofft. Einfach schön, wie alle mitgesungen haben. Zum Ende des Main Sets auch noch Street Spirit. Den Song hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. Das war Gänsehaut pur. Wahnsinn. Der Song geht mir gar nicht mehr aus dem Kopf. Mein Festivalmoment.

Als das Konzert nach der Zugabe eigentlich schon zu Ende schien und die Stagehands schon abbauen wollten, kamen sie doch noch mal auf die Bühne. Die ersten Töne von Creep werden gespielt, unsere Gruppe schaut sich lachend und verwirrt an: "Neeeein?! Jetzt spielen die Creep..." Sehr unerwartet und seltsam. Dennoch ein klasse Abschluss mit schönen Sing-a-longs. Trotz des anfangs leisen Sounds an unserer Position ein wahrlich überragendes Konzert mit sehr hitlastiger Setlist.

Nach Radiohead ging es erneut auf die andere Seite der Schotterwüste, zu den Last Shadow Puppets. Fand ich ganz gut soweit. Nichts weltbewegendes (wie soll man das nach Radiohead auch schaffen?), aber der sichtlich betrunkene Alex Turner wusste zu gefallen.
Highlight des Sets war, neben den durchweg guten eigenen Songs, das Beatles-Cover I want you (she's so heavy).

Danach ging es wieder zurück zur Heineken-Stage zu Beach House. Mag ich auf Platte ganz gern, war mir zu der Uhrzeit (mittlerweile 2:00 Uhr) aber schlicht zu ruhig und zu langweilig. Daher war ich dann leider auch zu müde für The Avalanches und hab lieber über eine Stunde auf den Bus gewartet. Tja, dumm gelaufen.


Samstag:
Diesmal wurde immerhin ein bisschen früher Richtung Festivalgelände aufgebrochen. An der RayBan-Stage vorbei, auf der The Chills gerade das einzige Lied spielten, das ich von ihnen kenne. Deshalb direkt weiter zur adidas-Stage zu U.S. Girls. Ganz nette Popmusik.

Dann habe ich mich mit gesamter Gruppe zu Brian Wilson (performing Pet Sounds) an der Heineken-Stage getroffen. Ich muss sagen, abgesehen von ner Handvoll durchs Radio bekannter Songs kannte ich bis eine Woche vorher nichts von den Beach Boys. Meine Eltern haben das Zuhause auch nie gehört. Brian Wilson ist mit mehrköpfiger Band aufgetreten, die ihn durch den Auftritt getragen hat. Selbst saß er vom Alter gezeichnet ziemlich steif hinter seinem Keyboard und hat nur wenige Parts gesungen. Erst wurde das Pet Sounds-Album zum 50-jährigen Jubiläum komplett gespielt. Der eher langweilige Pflichtteil meiner Ansicht nach. Danach folgten diverse Hits, bei dem das Publikum merklich aufgedreht hat und in der Sonne tanzte. Insgesamt ein nettes Konzert, nicht mehr, nicht weniger.

Danach stand Deerhunter auf dem Plan. Hat mich nicht sonderlich umgehauen. Auf Platte auch ganz in Ordnung, aber live hat mir das in dem Moment gar nix gegeben. Wahrscheinlich war meine Vorfreude aufs folgende Konzert schon zu groß.

PJ Harvey war schließlich als nächstes dran. Schon als sie mit Band während des Intros auf die Bühne kam, war ich den Tränen nahe. Welch umwerfende Ausstrahlung sie hat. Hatte ständig Gänsehaut. Angefangen wurde wie bei Radiohead mit fünf neuen Songs. Insgesamt waren es mit 10 Songs vom neuen Album (von insgesamt 18 Songs) deutlich zu viele für mich. War trotzdem wunderschön und hat mich sehr gepackt.

Nach den tollen Eindrücken erstmal Sigur Ros von der Seite im Sitzen geschaut. Mag ich genrell nicht so, hat mir nach ner halben Stunde dann auch gereicht. Also weiter zur Pitchfork zu Parquet Courts. Haben gleich mehrere gute Songs zu Beginn rausgehauen. Sound war auch viel besser als noch bei Car Seat Headrest.
Dann wieder zurück zu den Hauptbühnen, dort war immer noch ordentlich viel los als Moderat angefangen haben. Da ging nochmal was vorwärts. Sehr druckvoller und lauter Sound. Wär das bei Radiohead mal auch so gewesen... Nochmal schön dancen zum Abschluss war genau richtig. Einzig die englischen Ansagen mit hörbar deutschem Akzent waren etwas peinlich. :lol:
Danach war ich einfach zu platt und bin lieber nach Hause.


Sonntag:
Das Hauptprogramm des Festivals war eigentlich schon durch. Diverse kleinere Konzerte waren, wie die Tage zuvor, noch nachmittags im Innenhof einer Musikakademie (oder Museum?), sowie ein Abschlusskonzert abends im Sala Apolo. Dort angekommen war die Schlange für Ty Segull und The Avalanches allerdings viel zu lang, weswegen wir direkt wieder abgehauen sind. Somit beide Auftritte von The Avalanches verpasst. Schade drum.

Haben dann den Abend gemütlich im Apartment mit den Mystic Knights ausklingen lassen. Heimflug ging schließlich schon in der früh.



Top Konzerte:

1. Radiohead
2. PJ Harvey
3. LCD Soundsystem im Barts
4. Neon Indian
5. Air
 
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Da hätte ich ja direkt wieder Bock. :shock::love:
Die Early Bird Tickets für 149 € sind mir aber entschieden zu teuer, vor zwei Jahren gabs die noch für 99 €...
Dann besser warten bis das Line Up draussen ist und nen Fuffi mehr zahlen. Oder mal ein neues Festival anschauen.
 
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