Festival bleibt in Nürnberg
Mit einer gewissen Spannung wurde die abschließende Pressekonferenz des Veranstalters zu „Rock im Park“ am Sonntag erwartet: Die Fußballereignisse der WM 2006 werfen ihre Schatten voraus, und so hofften die anwesenden Medienvertreter bereits jetzt auf eine definitive Aussage zum künftigen Standort des Festivals.
Zunächst jedoch gab es Eigenlob. „Die Konkurrenz ist größer als in den vergangenen Jahren, doch wir bleiben weiterhin stärkstes Festival“, erklärte David Lieberberg, Bruder des Veranstalters Marek Lieberberg. „Wir haben das Niveau in Preisen und Präsentation gehalten, und wir denken, dass wir auf einem guten Weg sind.“ Erschwerte Bedingungen gab es im nahen Umfeld zum Confederations-Cup bereits in diesem Jahr, konnten durch den Wegfall des Stadions doch Räumlichkeiten im großen Stil nicht genutzt werden. „Das Tagesgeschäft war deutlich schwieriger“, erklärte Norbert Link (Argo-Konzerte), zuständig für die Organisation. Erhebliche Widerstände habe es in der Vorarbeit gegeben.
Eine Live-Schaltung zu Marek Lieberberg, bei „Rock am Ring“ vor Ort, brachte dann Entspannung: „Wir denken nicht daran, uns von Nürnberg weg zu bewegen. Wir haben trotz widriger Umstände eine Steigerung von zehn Prozent.“ 44 921 Karten seien in Nürnberg verkauft worden. Das Festival „Rock am Ring“ (knapp 70 000 Besucher) könne zudem nur gemeinsam mit Nürnberg bestehen, „sonst können den Gruppen keine entsprechenden Offerten gemacht werden.“ Wegen eines geeigneten Geländes sei man mit den Behörden im Gespräch.
In Frage käme als Standort, wie im Anschluss konkretisiert wurde, keinesfalls der Marienbergpark. „Völlig indiskutabel“, erklärte David Lieberberg, auch der ehemalige Flughafen in Feucht sei nicht geeignet. „Zu wenig Flair!“ Denkbar wären die Nutzung des Volksfestplatzes (Centerstage) und des Silbersee-Bereichs (Alternastage) wie der Serenadenhofs (Talent Forum). Auch die Flächen für den Campingbereich würden noch diskutiert.
So können die Fans 2006 nun offenbar doch ein Standort-Jubiläum feiern: Zehn Jahre „Rock im Park“ in Nürnberg. „Vielleicht sogar mit ,Depeche Mode’ — daran arbeiten wir“, so Marek Lieberberg.