So, gestern auch mit
Dark fertig geworden. Für eine deutsche Serie schon richtig gut. Vom Look her finde ich die Serie sehr skandinavisch (düster, viel Regen, schöne Naturaufnahmen). Dachte es liegt daran, dass einer der beiden Verantwortlichen Skandinavier ist. Aber Baran Bo Odar ist doch tatsächlich ein in Deutschland lebender Schweizer, der in Erlangen zur Schule gegangen ist.
Meine Kritik an der Serie: Auch wenn in der Kunst ja alles irgendwo eine Art Remix, Hommage, Remineszenz, etc. ist, musste ich bei Dark schon sehr oft während des Sehens an andere Serien denken. Gerade am Anfang ist die Nähe zu Stranger Things (es öffnet sich ein Portal; es spielt zumindest teilweise in den 80ern, was wohl daran liegt, dass die Netflix-Hauptzielgruppe in den 80ern geboren/aufgewachsen) doch ziemlich auffällig. Das geht dann mit voranschreiten der Handlung und Zunahme der Verwirrung aber eher weg (ok, an Lost musste ich dann z.B. auch noch 1-2 Mal denken
).
Was mir bei Dark anfangs sauer aufgestoßen ist, könnte zu einem großen Problem der Filmindustrie werden. Natürlich wurde schon immer das kopiert, was bereits funktioniert hat. Nur früher hat man mit Marktforschung, Umfragen und zwangsweise auch eigener Intuition den Markt und die Zielgruppe definiert. Jetzt sind bei den Streaminganbietern viel mehr Daten vorhanden, anhand deren man neue Inhalte zielgruppengenau produzieren kann. Hier muss niemand mehr visionäre Ideen einbringen. Es reicht, wenn ein paar Tracking-Nerds die Daten bis ins letzte Detail auswerten, um damit neue Filme und Serien in Auftrag zu geben. So wird "Film" immer mehr von einer Kunstform zu einem Konsumgut.