Hab eben einen Bericht für ein anderes Forum geschrieben (deshalb keine Namen und "meine Leute"). War ja doch ein sehr besonderes Southside...
Bin erst am Freitag gegen 15 Uhr am Campingplatz angekommen. Leider hatten meine Leute Probleme bei ihrer Anreise, weswegen sie unser Camp am Arsch der Welt auf C 1 aufschlagen mussten. Die DMA's bereits verpasst, bin ich noch zu den letzten zwei Songs von Balthazar ins Sauna-Zelt gekommen. Danach immerhin Bear's Den ganz gesehen. Anschließend hatten wir am Jägermeister Hirschen unseren Treffpunkt mit dem Großteil der Gruppe. Bei Flogging Molly (19:45) hat es dann bereits angefangen stark zu regnen. Eigentlich sah es anfangs nur so aus, als würde es kurz schütten und danach wieder aufhören. Die Wolke sah nicht sehr bedrohlich aus, blieb aber scheinbar über dem Gelände hängen und das Gewitter hat sich dort zusammengestaut. Hab mich dann beim Hirschen untergestellt, bis sie dort dicht machen mussten. In den 10 Sekunden, die ich zum Regenponcho auspacken und anziehen gebraucht hab, war ich auch schon klatschnass. Fünf Minuten später kam dann auch schon die Evakuierung des Festivalgeländes. Bin dann mit dem bestens gelaunten Mob die Landebahn entlang und erstmal zurück zum Camp.
Glücklicherweise haben sich bereits alle von uns dort eingefunden.
Haben uns dann direkt mal nen Eimer befüllt, die Große Gefühle CD angeschmissen und uns unterm Pavillon ordentlich einen reingekesselt. Die Stimmung war grandios, darum sind nur vereinzelt Leute von uns rechtzeitig zum Auto gepilgert. Der Großteil ist geblieben und hat weitergefeiert. Uns war bewusst, dass das schlimmste wohl noch bevor steht, aber die Trinkmotivation war in dem Moment einfach zu groß. Nicht besonders klug, aber es war unfassbar lustig und wir waren alle zu gut gelaunt.
Als dann das Gewitter richtig losgelegt hat (es war noch relativ hell, 21:15 Uhr?), sind wir in ein größeres Zelt gewechselt und mussten die Stangen von innen festhalten. Der Hagel ist gegen die Finger geprasselt. Das war der Höhepunkt des Gewitters. Das Wasser kam von allen Seiten durchs Zelt. Ein Sturzbach lief mitten durchs Vorzelt. Bin zwischenzeitlich mal zum Pinkeln raus, da habe ich am Rande mitbekommen, dass Securities rumgelaufen sind, um die Besucher zum Auto zu schicken. Irgendwann schien es sich dann etwas beruhigt zu haben (23:00/23:30 Uhr?). Zu Viert sind wir noch am Camp geblieben, die Anderen sind alle zum Auto gegangen. Mein Quechua war innen noch komplett trocken und wohlauf, weswegen ich am Campingplatz geblieben bin. Es ist zwar nichts mehr passiert, im Nachhinein hätten wir aber alle früher zum Auto gehen sollen.
Hab dann trotzdem bestens geschlafen, was die Autoschläfer nicht von sich behaupten konnten.
Am nächsten Morgen waren alle wieder am Camp als ich aufgewacht bin. Haben schnell zusammengepackt und sind gegen 8 Uhr vom Campingplatz los. Am Parkplatz war schon die Hölle los. Dank unserem guten Fahrer sind wir fast problemlos vom matschigen Parkplatz gekommen. Man hat bereits gesehen, dass auf der einen Straße (Tuttlinger Str.) Richtung Neuhausen gar nichts mehr vorwärts geht. Wir haben dann beim Bauernhof am hinteren Teil des Parkplatzes den rechten Feldweg, der quasi direkt zur B311 führt, genommen. Beste Entscheidung, dadurch haben wir "nur" ca. eine Stunde vom Parkplatz weg gebraucht. Später hat sich das Gerücht verbreitet, dass die Polizei bei Neuhausen JEDEN Fahrer auf Alkohol kontrolliert hat und darum nichts vorwärts ging. Die später Abreisenden von uns haben deutlich über zwei Stunden gebraucht. Kontrolliert wurden die meinens Wissens nach jedoch nicht.
Abgesehen von dem Abreise-Debakel, an dem angeblich hauptsächlich die Polizei Schuld haben muss, kann ich der Organisation keinen Vorwurf machen. Müllpfand war uns in dem Moment vollkommen wurst.
Durch die Anreise am Freitag hatte ich überhaupt kein Problem mit Anstehen. Meine Leute die Donnerstag angereist sind schon. So schlimm war der Stau auf den Straßen außen herum angeblich noch nie in den letzten Jahren. Bin zuletzt immer mit dem Shuttle-Bus vom Bahnhof gekommen, da habe ich eigentlich in Erinnerung, dass das ohne Stau und größere Probleme bestens funktioniert hat.
Der Abbruch war selbstverständlich richtig. Zudem fand ich es sehr toll und bemerkenswert, wie hilfsbereit die Menschen in der Notsituation waren. Vom "Assi-Southside-Publikum" war da keine Spur.
Bin immer noch ziemlich traurig, dass das Festival so schnell enden musste. Ich war letztendlich nur ca. 17 Stunden vor Ort. So hab ich mir meinen Geburtstag nicht vorgestellt. Unser Camp war jedenfalls bestens, diese Mischung aus Trotz und Motivation hätten den Samstag noch sehr legendär werden lassen können.