Mal ein kleines Recap nach einem doch recht denkwürdigem Wacken (unser fünftes), das für uns aber tatsächlich zu einem der chilligsten bisher geworden ist.
Dienstag:
Habe uns um 9 Uhr getroffen, es regnet auch bei uns in Strömen und die Laune ist zumindest bei mir maximal im Keller - habe sogar kurz überlegt garnicht zu fahren und das Ticket verfallen zu lassen. Haben entschieden loszufahren bevor die ominösen 10-Uhr-News kommen sollten und auf der Fahrt mögliche Alternativen besprochen - was auch gut war, da die News ja dann erst irgendwann um 13 Uhr kamen. Hier auch direkt meine größte Kritik:
Die ganze Kommunikation Dienstag und Mittwoch war maximal für die Tonne, hier hätte man mMn deutlich häufiger kommunizieren müssen.
Als dann der Anreisestop kommuniziert wurde hatten wir für uns zwei Möglichkeiten: Haben Bekannte sowohl in Vaale (letztes Jahr dort kennengelert) als auch in der Nähe von Brunsbüttel. Haben dann entschieden Vaale zu versuchen, dort zumindest die erste Nacht zu pennen und dann weiterzuschauen. Sind auch dank den Tipps der Einheimischen von Itzhoe auch völlig staufrei dort um ca. 18:30 Uhr angekommen. Bei der Anfahrt schon gesehen, dass vor vielen Häuser Schilder standen die Schlaf-Möglichkeiten angeboten hatten -
die Hilfsbereitschaft der Anwohner war absolut fantastisch!
Wir haben dann auch direkt das Angebot bekommen bei unserem Kumpel in Vaale im Garten campen zu können (inkl. Haustürschlüssel für Klo und Dusche!) und dies auch angenommen.
Mittwoch:
Morgens aufgewacht und die Meldung: Einlassstopp. Scheiße. Doch weiter und Urlaub in Dänemark?
Sind dann trotzdem in Regenmontur und Gummistiefel zum Einlass marschiert (ca. 45-50min) und festgestellt, dass entgegen der offiziellen Aussage doch normal Bändchen ausgegeben werden - hier auch wieder die Kritik an der Kommunikation, das Eine zu sagen und das Andere zu tun war schon irgendwie doof. Drei von uns haben sich dann für das Ticket entschieden, eine dagegen - sie haben wir dann Donnerstag früh zum Bahnhof gefahren.
Erste Check der Campground vor Ort: Die reinen Campingplätze waren ganz ok, aber alles was aktiv befahren oder viel belaufen wurde waren einfach rieseige Schlammtümpel und das Laufen zum Infield eine ziemliche Plackerei.
Am Infield dann festgestellt dass sich alles nach hinten verschiebt, uns unsere erste Band erst in 7 Stunden spielt, also zurück nach Vaale und später wieder rein. Auf dem Rückweg kurz beim Click&Collect gefragt ob wir unsere Order schon holen können, obwohl wir erst in zwei Stunden den Slot haben - alles kein Problem und alle sehr freundlich.
Öffnung des Infields hatte sich während unserer Abwesenheit weiter nach hinten geschoben und einige Bands haben sich dadurch ebenfalls verschoben, dadurch Nervosa, Skindred und Phil Campbell verpasst. Dafür aber zufällig
Ankor entdeckt - großes Highlight!
Gesehene Bands: Ankor, Battle Beast, dArtagnan
Donnerstag:
Einern unserer Gruppe hat eine riesige Blase danke der neuen Gummistiefel, für Ihn fällt der Tag direkt flach. Mittags dann los auf das Gelände, ich bin mit zwei Ponchos vorbereitet - aber das Wetter wird deutlich besser als gemeldet. Am Schluss habe ich einen ordentlichen Sonnenbrand. Positiver Nebeneffekt: Die Bodenverhältnisse im Infield werden besser und auch die Laune steigt immer mehr. Es wurde auch ordentlich mit Hackschnitzeln gearbeitet.
Kommunikation nach wie vor schwierig, ein Bekannter kommt Donnerstag Nachmittag am Campground an und bekommt immer noch ein Bändchen.
Mit
Ad Infinitum direkt das erste Highlight des Tages um 13:30, gefolgt von weiteren starken Bands. Später bei
Cellar Darling dann meine erste, aber auch einzige sound-technische Enttäuschung des Festivals erlebt: Die erste Hälfte des Sets bestand zu 80% aus Bass und 10% Schlagzeug - was ärgerlich ist, da das ganze von Anna Murphys Performance lebt (Gesang, Klavier, Drehleier, Querflöte). Sound zweite Hälfte dann gut - insgesamt aber ein tolles Set.
Am Merch für unseren Gastgeber das Kreator-Wacken-TShirt geholt und mir auch gleich eins eingepackt.
Pennywise (nicht gekannt davor) und
Kreator klasse,
Faun zum Abschluss hatte ich auch nicht auf dem Schirm, aber extrem stimmungsvoll.
Gesehene Bands: Ad Infinitum, Dark Tranquillity, Vixen, teilweise Hammerfall & teilweise Pennywise, Kreator, Faun
Freitag:
Die Sonne scheint, die Stimmung ist gut, unsere Invaliden sind wieder einigermaßen auf dem Damm, außerdem tun es heute auch die Wanderstiefel.
Die Bodenverhältnisse vorne werden immer besser, der erste Act des Tages ist
Employed to Serve welche die W:E:T Stage direkt erstmal abreißen.
Danach durchgehend gutes Programm mit
Amaranthe und den
Donots als Highlight des Tages. Neuentdeckungen
Leaves' Eyes und
Skálmöld.
Gesehene Bands: Employed to Serve, Amaranthe, Leaves' Eyes, The Vintage Caravan, Skálmöld, Donots, Trivium, Schluss von Megadeth, Iron Maiden
Samstag:
Ich war etwas sehr optimistisch, habe den Regen nachts nicht mitbekommen und bin in normalen Turnschuhen vor - ein Fehler, zumindest anfangs. Der Boden ist wieder schlechter, mehr Pfützen und Schlammlöcher. Das Ganze wird für mich teilweise zur Schlittschuhfahrt. Wenigstens über den Tag kein Regen.
Mein Programm startet um 12 mit
Black Mirrors, bevor es mit einem kurzen Stop bei
Delain dann zu
Angus McSix geht, welche vor der Louder eine reisen Party schmeißen. Der ganze Tag ist gut gefüllt, habe kaum Leerlauf, höre mir Teile von
Biohazard und
Jinjer aber von hinten an, wo ich ein hübsches trockenes Fläckchen zum hinlegen gefunden habe.
Den weiteren Nachmittag hauptsächlich zwischen den beiden Main Stages gewechselt. Währen
Heaven Shall Burn ist
Finch an mir vorbei gelaufen, welcher davor bei
Saltation Mortis auf der Bühne mit Stand - da habe ich aber etwas langsam geschalten.
Vor
Two Steps from Hell dann die
Ankündigungsshow für 2024, welche absolut bombastisch war.
Große Empfehlung! sich die Dronenshow mal anzuschauen. Das Statement von Hübner und Jensen davor fand' ich allerdings etwas schwach.
Two Steps from Hell dann auch mit einer tollen Show. Wollte mir danach noch
Sleep Token anschauen, da hat der Körper aber nicht mehr mitgemacht - vorallem weil noch ein einstündiger Heimmarsch anstand und nun doch noch Regen aufgezogen ist.
Gesehene Bands: Black Mirrors, Delain, Angus McSix, Ensiferum, Biohazard, Jinjer, Alestorm, Saltatio Mortis, Killswitch Engage, Heaven Shall Burn, Two Steps from Hell
Sonntag:
Eingepackt, uns noch einmal überschwänglich bei unserem Gastgeber bedankt und die Heimreise angetreten. Verkehr um Hamburg rum furchtbar, ab Hannover besser. Um 17:30 dann daheim gewesen und noch kurz am lokalen Bierfest vorbei geschaut :-)
Als Fazit hatte ich trotz der ganzen Horror-Meldungen im Vorfeld ein ziemlich entspanntes Wacken, was vorallem an der großen Gastfreundschaft der Einheimischen lag. Das Festival an sich war wieder top, das Essen gut (die Auswahl im Wackinger ist einfach fantastisch), Bier mit 5,50€ / 0,4L jedoch relativ teuer.
Größter Kritikpunkt ist sicherlich die Kommunikation, gerade am Dienstag und Mittwoch. Hier muss dringend Verbesserung her.
Die ganzen Bemühungen gerade am Flugplatz wo einige gestranded sind scheinen aber wirklich herausragend gewesen zu sein, auch vor Ort waren alles Leute wieder super freundlich und hilfsbereit, womit wir uns entschieden haben, auch 2024 wieder zu Fahren - Rain or Shine!
Im Lineup für nächstes Jahr habe ich mit
Future Palace, Emil Bulls, Xandria, Ankor, The Warning <3, Unleash the Archers, Blues Pills, Beast in Black, Pain und
Blind Guardian auch schon wieder einiges für mein Programm. Einzig die Headliner sagen mir noch nicht so 100% zu.
In dem Sinne kann ich nur hoffen, dass zumindest das Wetter am Summer Breeze besser wird - aber das schaut bisher ja ganz gut aus.