wilhelm von humboldt lebte von 1767 bis 1835 seine ideen und reformen waren um ca. 1810
Mein Fehler, hatte ich falsch in Erinnerung. geb ich gerne zu. ;)
was für historiker sind das?
Alle renommierten Mediävisten von denen ich in meinen 5 Jahren Geschichtsstudium gehört hab.
betrachte das mittelalterliche europa im direkten vergleich zu den römern
unzulässig und methodisch unkorrket! Andere Zeit, anderer Kulturkreis, anderer Gesellschaftsaufbau.
schau dir eine mittelalterliche deutsche stadt an und rekonstruktionen einer römischen stadt, die häuser in der mit.-deutschen stadt wurden kreuz und quer gesetzt, π-mal-daumen gebaut, die römische wurde im schachbrettmuster angelegt ...
Römische Städte verlangten eines durchdachteren Städtebaus, weil sie populationsstärker waren. Deshalb wurden neue Städte oft von Haus aus pragmatisch angelegt. Alte, langsam erwachsene Städte sahen auch nicht so aus (siehe bsp. Rom). Das Gebiet der Germanen war schlicht um ein Vielfaches schwächer besiedelt. Wozu also der Aufwand? Wenn man Platz hat breitet man sich aus.
Wie gerade schon geschrieben: direkter Vergleich ist aufgrund von unterschiedlichen Ausgangsbasen nicht zulässig.
waffenschmiedekunst (z.b. die plattenpanzerungf wurde erst WIEDER kurz vor ende des mittelalters erfunden), das römische berufsheer und die söldner- und bauerntruppen mittelalterlicher reiche (das erste richtige berufsheer der menschheit (abgesehen vom spezialfall der spartaner) bestand aus gutausgebildeten und -ausgerüsteten legionären, eine ganze armee von diesen umfasste 40 000 mann, eine mittelalterliche armee wurde auch nicht ansatzweise so groß (außer vielleicht eine chinesische^^)) ...
Da bin ich jetzt ehrlich gesagt nicht firm. Eines aber weiss ich sicher: Germanen haben in der "Untergangszeit" des römischen Reiches im römischen Heer gedient. Insofern war das Wissen um die Waffentechnik mit Sicherheit nicht verloren (es gab ja auch Aufzeichnungen). Ich kann da jetzt nur vermuten, aber ich schätze einfach, dass der Aufwand dem Nutzen nicht gerecht wurde. Kämpfe im germanischen Gebiet neschrönkten bis ins Hohe Mittelalter zum Großteil auf regionale "Scharmützel". Richtige Kriege (wie in der Antike zB perischer, peleponnesischer oder punischer) gab es im Mittelalter erst sehr spät (wohl ab den Kreuzzügen und vor allem dem 100 jährigen Krieg). Zuvor waren die Mittel wohl ausreichend.
Aber wie gesagt, reine Vermutung, da kann ich mich aber gerne intensiv schlau machen. ;)
Wobei ich mir aber sicher bin ist wiederrum die Sache mit dem Berufsheer. Und auch hier muss man sagen: Nicht vergleichbar, weil andere Gesellschaft. Hätte die antike auch auf dem Lehensprinzip gefusst, hätte es auch keine Berufsarmee gegeben und umgekehrt wäre auf dem Gebiet nördlich der Alpen unter anderen Umständen auch eine Berufsarmee möglich gewesen. Liegt einfach in der natur der Dinge.
das mit karl dem großen mag ja stimmen (obwohl er selbst nicht einmal schrieben konnte). aber sein wirken der bildung zu liebe überdauerte weder bis heute (karl der große lebte um 800), noch hat es große verbesserungen an der situation der bürger gegeben, er war eben auch nur ein kind seiner zeit. woran hat es gelegen, dass plötzlich alle auf einem bauernhof arbeiten mussten? nicht etwa daran, dass sie alle lust bekamen einfach mal gemüse anzubauen. die leute waren nicht mehr in der lage anspruchsvollere arbeiten zu erledigen, da es diese nicht mehr gab und woran lag das? an der bildung!
Das mit Karl's Analphabetismus war mir schon bewusst. Deswegen gab es ja auch sein Königszeichen, dass leicht zu zeichnen war und als Unterschrift galt! Einhard schreibt in seiner
vitae caroli magni" aber auch, dass es Karl oft zu lernen versucht hat und unter anderem daran scheiterte, dass er in der Hand zu schwach war und den Stift nur zitternd führen konnte.
Und zu den Bauern: Natürlich musste keiner
plötzlich auf den Acker; die waren da schon immer. Anspruchsvollere Arbeit gab es bis weit ins Mittelalter hinein fast ausschließlich in den Städten. Die meisten Menschen lebten aber "auf dem Land", was bei den damaligen Bevölkerungszahlen bedeutete, dass einzelne Höfe bis zu 3 Tagesreisen auseinander liegen konnten! Die meisten Leute dieser Zeit kamen ihr Leben lang nicht über 25km von ihrem Hof weg! Wenn du da praktisch autark wohnst interessierst du dich nicht für Handwerk, Bildung oder gar akademische Berufe. Da willst du Abends was zum beißen und noch soviel über, damit du den Zehnten zahlen kannst um die Bedingungen des feudalen Systems zu erfüllen.
das war nicht unbedingt staatdoktrin, aber die kirche übte dies aus und ging auf bauernfang sogar noch bis luther
Das macht sie auch heute noch. ^^ Aber da muss ich die Kirche als "Organisation" ausnahmsweise mal in Schutz nehmen. Sie im Mittelalter einer der größtern Förderer der Bildung! Bessere Bildungsinsel als Klöster gab es schlicht nicht! Das vor Ort natürlich auch Bischöfe, Priester etc Dreck am Stecken hatten ist eh klar. Luther zB hatte kein Problem mit der Kirche oder dem Ablaßhandel an sich sondern ganz konkret mit dem Bischof von Brandenburg, der sich gleichzeitig auch das Amt des Mainzer Erzbischofs gekauft hatte (damit wurde er Reichskanzler und Kurfürst), wofür er aber Schulden bei den Fuggern hatte machen müssen. Die wollte er wieder eintrieben. Und das stank Luther.
die leute mussten zur zeit der industrialisierung auch oft mehr als 12-14 stunden in fabriken arbeiten und dazu kam auch noch der haushalt und in deren volksschulen wurde auch nicht mehr als lesen schreiben und rechnen gelehrt, die höhere bildung blieb auch meistens wieder den höheren schichten vorbehalten. der endgültige schritt zur heutigen form vollzog sich erst nach dem 1./2. weltkrieg, also mit dem absoluten ende der agrarwirtschaft
Ist mir auch bewusst. Ich sagte ja: nahm seit der Industrialisierung zu! Welcher Prozess hat denn die Agrarwirtschaft abgelöst?!? Das so eine Umwälzung Zeit braucht und nicht von 0 auf 100 alle super Bildung genießen ist ja wohl hoffentlich auch klar.