The Social Network
Die Routine David Finchers tut dem Film definitiv gut. Mit Stilsicherheit setzt er die Bilder in Szene und verzichtet diesmal auf große Spielereien. Alles wirkt in sich stimmig, Spannung wird hauptsächlich durch die im Film hitzig geführten Dialoge hervorgerufen. Größte Überraschung ist hierbei Justin Timberlake, der nicht nur durch seine Schamhaarfrisur Nostalgiegefühle bei *NSync-Fans hervorruft, sondern auch ordentlich einen geldgeilen Napster-Erfinder mimt. Toppen können dies aber Andrew Garfield und Jesse Eisenberg, die ihre Rollen mit Bravour meistern. Kontrastiv zu seiner Figur in "Zombieland" spielt Eisenberg einen Nerd, der diverse Arschloch-Züge aufweist und dementsprechend nicht allzu viele Sympathien zugeschrieben bekommt. Der zukünftige "Spider-Man" Garfield verkörpert hierbei als Eduardo Saverin vorbildlich einen emotionalen Gegenpol zu dem fast gefühlslosen Charakter Eisenbergs. Trotz aller positiven Aspekte darf man nicht vergessen die Korrektheit dieses Films anzuzweifeln. Mark Zuckerberg verkommt in dem Werk zu einem bemitleidenswerten, hasshaschenden Wesen, das Facebook nur erfunden hat um soziale Defizite auszugleichen und das erscheint mir in der Charakterdarstellung doch etwas zu einfach und einseitig. Nundenn, nichtsdestotrotz kann man ruhigen Gewissens ins Kino gehen ohne irgendeinen Bezug zur Materie Facebook zu haben. Dafür ist der Film handwerklich zu makelarm und hat ein zu gutes Drehbuch, um ihn wirklich als annähernd schlecht empfinden zu können. "The Social Network" ist ein kurzweiliges Drama um eine der bahnbrechendsten Erfindungen im World Wide Web. Wer einen Werbefilm befürchtet, darf aufatmen.
7.5/10