Yassir Arafat beigesetzt - Neue Gewaltwellen befürchtet

cyco

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Nach dem Tod von Palästinenserpräsident Yassir Arafat droht im Nahen Osten eine neue Welle der Gewalt. Militante Palästinenser überfielen am Donnerstagmorgen eine jüdische Siedlung. Tausende Menschen strömten auf die Straße, um ihrer Trauer und Wut Ausdruck zu geben. Israel wird in radikalen Kreisen für den Tod ihres Präsidenten verantwortlich gemacht. Aus Angst vor Anschlägen hat Israel daher die Grenzen zum Westjordanland dicht gemacht.

Den ersten Ausbruch der Gewalt gab es nur wenige Stunden nach Bekanntgabe des Todes von Arafat: Militante Palästinenser griffen am Morgen die jüdische Siedlung Nezarim im Gaza-Streifen an. Nach Angaben von Ärzten töteten israelische Soldaten mindestens einen der Angreifer, die die stark gesicherte Siedlung Nezarim aus verschiedenen Richtungen attackiert hätten.

Eine israelische Militärsprecherin sagte später, die Angreifer hätten einen Sprengsatz gezündet und versucht, eine Granate abzufeuern. Es habe einen Schusswechsel gegeben, bei dem fünf der Angreifer getroffen worden seien.

Al-Aksa-Brigaden und Hamas drohen mit neuer Gewaltwelle
Ein Sprecher von Arafats Fatah-Bewegung nahe stehenden Al-Aksa-Märtyrerbrigaden kündigte eine Bestrafung Israels für den angeblich von Israel verschuldeten Tod Arafats an. "In den nächsten Tagen werden wir überall Zeugen gewaltsamer Auseinandersetzungen mit den Zionisten sein", sagte der Sprecher der Märtyrer-Brigaden, Abu Kusai. Zuvor hatte auch die radikale Palästinenser-Organisation Hamas erklärt, sie wolle den Kampf gegen den "zionistischen Feind" Israel nach dem Tod Arafats fortsetzen.

Auch die radikale Palästinenser-Organisation Hamas hat die Fortsetzung ihres gewaltsamen Kampfes gegen Israel angekündigt. "Der Verlust des großen Anführers wird unsere Entschlossenheit und Standfestigkeit erhöhen, den Dschihad (Heiligen Krieg) und den Widerstand gegen den zionistischen Feind bis zum Sieg und zur Befreiung fortzusetzen", erklärte die Hamas. Ziel der Hamas ist die Vernichtung

Trauerkundgebungen in Ramallah und Jerusalem
Vor dem Hauptquartier Arafats in Ramallah im Westjordanland haben sich am Donnerstagabend tausende Palästinenser versammelt, um dem Toten die Ehre zu erweisen. Unter den Demonstranten waren Anhänger von Arafats Fatah-Bewegung, der Fatah-nahen Al-Aksa-Märtyrerbrigaden und der radikalislamischen Hamas-Organisation. Die Teilnehmer skandierten Arafats Kampfnamen "Abu Ammar" und hielten Fotos des Verstorbenen hoch. In Sprechchören behaupteten sie, Arafat sei vergiftet worden.

Zeitgleich versammelten sich vor dem Damaskus-Tor in der Jerusalemer Altstadt rund 500 Palästinenser und würdigten ihren verstorbenen Führer. Zuvor hatten die Demonstranten auf dem Tempelberg in Ostjerusalem gebetet. Die anschließende Demonstration verlief zunächst ruhig, schlug dann jedoch in Gewalt um, als die Teilnehmer palästinensische Fahnen und Arafat-Bilder schwenkten und nationalistische Parolen riefen. Die Demonstranten bewarfen auch einen Polizeiposten mit Steinen. Zahlreiche israelische Polizisten trieben die Demonstranten daraufhin auseinander.

Arafat starb um 03.30
Der palästinensische Präsident starb am Donnerstag um 03.30 Uhr auf der Intensivstation des Percy-Miltärkrankenhauses, wie ein Sprecher der Klinik in Clamart bei Paris mitteilte. Arafat wurde 75 Jahre alt. Er war am 29. Oktober von Ramallah im Westjordanland nach Frankreich geflogen worden, nachdem sich sein Gesundheitszustand dramatisch verschlechtert hatte. Vor einer Woche fiel er ins Koma. Die Ursache seiner Krankheit ist weiterhin unklar. Immer wieder gab es Gerüchte über einen Hirntod Arafats. Zuletzt war von Leber- und Nierenversagen sowie einem schweren Hirnschaden die Rede.

Arafats Tod wurde in der Früh zunächst in Ramallah bekannt gegeben, und zwar vom palästinensischen Kabinettsminister Saeb Erakat. "Er ist offiziell tot", sagte Erakat. Kurz darauf erklärte Krankenhaussprecher Christian Estripeau vor Journalisten: "Herr Yasser Arafat, Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, ist am 11. November 2004 um 03.30 Uhr im Percy-Militärkrankenhaus in Clamart gestorben." Das palästinensische Fernsehen sendete nach der Todesnachricht Koranverse.

Angst vor Anschlägen: Westjordanland komplett abgeriegelt
Aus Angst vor Anschlägen hat die israelische Armee das Westjordanland vollständig abgeriegelt. Das meldete der israelische Militärrundfunk am Donnerstagmorgen. Auch Palästinenser mit gültiger Arbeitserlaubnis dürfen damit nicht mehr nach Israel einreisen. Der Gaza-Streifen wurde nicht weiter abgeriegelt, da das Gebiet ohnehin ständig isoliert ist.

Fattuh übernimmt die Amtsgeschäfte
Die Palästinenservertreter hatten erst kurz zuvor eingeräumt, dass keine Hoffnung mehr für Arafat besteht. Nach dem Tod Arafats ist der palästinensische Parlamentspräsident Rawhi Fattuh (Fattouh) als Übergangspräsident vereidigt worden. Die Zeremonie fand in einer Sondersitzung des Parlaments in Ramallah statt. Auf Fattuh kommt als Hauptaufgabe zu, binnen 60 Tagen Präsidenten-Wahlen in den Palästinenser-Gebieten zu organisieren.

40-tägige Nationaltrauer ausgerufen
Die palästinensische Führung hat vierzig Tage Nationaltrauer ausgerufen. Eine Woche lang werde das gesamte öffentliche Leben ruhen, erklärte Informationsminister Yasser Abed Rabbo, Mitglied des Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO).
Israels. (apa/red)

Quelle: www.news.at

Mich wunderts dass es dazu noch keinen Thread gibt/gab, immerhin ist wohl die im moment bedeutendste Person im Nahost Konflikt von uns gegangen, traurig wie ich finde, denn wer weiß was jetzt noch alles passiert da unten... :?
 

Nirvana

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Ruhe in Frieden!

Ich bewundere den Mann irgendwie, auch wenn er eine umstrittene persönlichkeit ist.
Klar er war auf der einen Seite vielleicht ein Terrorist, aber für mich war er eine Art Freiheitskämpfer der seinen Idealen treu geblieben ist und sein Ziel nie aufgegeben hat, auch wenn er es letztendlich leider nicht erreicht hat.
Meinen Repsekt hat der Mann und ich hoffe, dass man sich an ihn noch in vielen Jahren erinnern wird.
 

gfc

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Arrafat war ein Terrorist und hatte zig Menschen auf dem Gewissen. Auch wenn er seit mehreren Jahren "clean" ist, in meinen Augen ist er ein Monster
 

gfc

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Nirvana schrieb:
Ruhe in Frieden!

Ich bewundere den Mann irgendwie, auch wenn er eine umstrittene persönlichkeit ist.
Klar er war auf der einen Seite vielleicht ein Terrorist, aber für mich war er eine Art Freiheitskämpfer der seinen Idealen treu geblieben ist und sein Ziel nie aufgegeben hat, auch wenn er es letztendlich leider nicht erreicht hat.
Meinen Repsekt hat der Mann und ich hoffe, dass man sich an ihn noch in vielen Jahren erinnern wird.

Ghandi war auch Freiheitskämpfer.. ebenfalls Nelson Mandela

Ich habe keinen Respekt vor einem Mörder, egal an was er geglaubt hat oder was seine Beweggründe waren..
 
C

chicken

also für mich ist es auch unglaublich, wie ein solcher Mensch einen Friedensnobelpreis bekommen konnte!

Aber ich hoffe sowas bleibt hier bei einer Ausnhame, denn ich hab gehört, dass bei Gadhafi auch sowas im Gespräch sein soll, im laufe der nächsten Jahre!
 

Nirvana

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gfc ich weiß das du ein großer freund der amerikanischen regierung bist und somit auch israel unterstüzt, wenn sie weiterhin mit ihreren panzern, welche von deiner so geliebten amerikanichen regierung gesponsort werden, in flüchtlingslager einmaschieren, oder irgendwelche Zäune um ihr land bauen wollen!
 

gfc

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Blödsinn. Ich mag weder Sharon noch Bush. Beides sind in meine Augen dieselben Terroristen wie Arafat.

Bloss weil ich mir meine Meinung versuche selber zu bilden und keine linksextreme Propaganda zitiere, kannst du mich nicht ins rechte Lager schmeissen.

Du machst dir das ganze seeeehr einfach, wenn du Bush und seine Anhänger als hirnlos darstellst und den Rest der Welt als Gut definierst. Damit begehtst du denselben Fehler wie Bush selber: Du teilst die Welt in Schwarz und Weiss auf...

Wie wärs mit einer Geschichtsstunde über Arafat? Der hat 20 Jahre lang leute mit eingenen Händen umgebracht.. viele hunderte Menschen durch ihn sterben mussten, kann man sich nur ausmalen....
 

Nirvana

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Gut vielleicht hät ich meinen ersten Post oben umformulieren sollen.
ich hab ja geschrieben das er eine umstrittene persönlichkeit ist, klar hat er auch schlechte Seiten, aber viele Ideale von heute hatten schlechte seiten, wieviele Kinder rennen heute mit Che Guevara Shirts rum und feiern ihn als held, aber wieviele davon wissen das er die leute genaus so erschießen hat lassen.
Naja zurück zum thema
Wie gesagt was ich bewundere, dass er sich meiner Meinung nach in den letzten Jahren geändert, und es auf einem gewaltlosen Weg probiert hat und trotzdem seine Ideale nicht aufgegeben hat und wirklich bis zu seinem Tod versucht hat sein Ziel zu erreichen.
Ich will ihn ja nicht als Held darstellen, sondern ich finde er war ein wichtiger Politiker der heutigen Zeit und sollte deswegen Respekt bekommen.
 

gfc

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Ich find Che Shirts in etwa so daneben, wie Bin Laden Shirts (welches es in arabischen Ländern zu kaufen gibt). Schau, Bin Laden kämpft für ein rein-arabisches Nahost, er hält fest an seinen Idealen. Die paar Toten Amis und Europäer.. who cares.. verdient der auch deinen Respekt?

Mörder ist Mörder ist Mörder..