So, wie bereits von Nitro gewünscht, hier endlich mal eine etwas ausührlichere Review:
The Ocean - Pelagial
Ein letzter Check. Alle Instrumente des technisch hochwertigen, aber doch mit einem rustikalen Charme ausgestatteten Unterseeboots sind funktionstüchtig und bereit zum Einsatz. Bereit zum Abtauchen in unergründliche Tiefen, die kaum ein Mensch zuvor gesehen hat. Pelagial kennt 53 Minuten lang nur einen Weg: Immer weiter nach unten, in die tiefsten Tiefen der See. Das Album erscheint nicht nur mit den tollen Vocals von Loic Rossetti und den damit verbundenen Lyrics, die diese Tauchfahrt unterstreichen, sondern auch als reines Instrumental-Album. Und gerade diese Instrumental-Versionen zeigen eines ziemlich deutlich: Das Album ist schlicht und einfach wirklich perfekt durchkomponiert. Ohne auch nur ein einziges gesungenes Wort findet man sich sofort auf dieser Tauchfahrt wieder. Und je tiefer man kommt, je schwärzer der Abgrund wird, desto schwerer, reduzierter wird die Musik. Man spürt Unbehagen, man hat Angst vor dem, was kommen wird, was kommen kann und was man längst hinter sich gelassen hat. Kostet man zu Beginn noch die Schönheit, des blauen Meeres aus, wird es hier einfach nur noch dunkel und drückend. Geschickte Wiederholungen und wiederkehrende Elemente runden das Werk zu einem vollkommenen Epos ab, das sich einem erst nach und nach zu erschließen beginnt - und das sich einem doch, genau wie der Ozean, noch nicht einmal ansatzweise offenbahrt hat.
Von mir gibt es 9/10 Punkten in der Kurzzeitwertung mit der Aussicht auf die Höchstpunktzahl in der Langzeitwertung.