Also... die Aussage das der Parkbesucher den Ring mitfinanziert ist Blödsinn, ehr umgekehrt. Ist eine einfache Rechnung.
Es gibt bei einem Festival fixe und variabele Kosten. Variabel bedeutet das es Kosten pro Besucher sind, z.B. Dixis, etc. Beispiele für Fixkosten sind die Bühnen, die Gagen, etc etc. Wenn man die variablen Kosten vom Netto-Ticketpreis abzieht bekommt man einen Deckungsbeitrag. Soviel zur BWL-Nachhilfe.
Man kann also einfach rechnen wo für RaR/RiP dann der "Break-Even-Point" ist, bei wievielen Besuchern also die Fixkosten durch die Deckungsbeiträge der Tickets gedeckt sind. Das ist hier jetzt klar vereinfacht, aber soll ja auch nur die grobe Richtung klarmachen.
Ab diesem Punkt bedeutet jedes zusätzliche Ticket Gewinn, der Deckungsbeitrag läuft dann direkt in den Überschuss. Von daher macht der Ring auf alle Fälle deutlich mehr Gewinn, sind ja auch mehr Besucher dort. Durch die Tatsache das es zwei Festivals sind werden die Fixkosten gesenkt, Gagen und Nebenkosten werden durch diese Synergie-Effekte gesenkt. Für beide Festivals.
Wenn man das nun also getrennt durchrechnet dann mach der Ring Gewinn, ohne den Park würde er weniger Gewinn machen (falls nicht die Besucherzahl am Ring dadurch auch ansteigen würde). Ohne den Ring würde der Park minus machen. Das basiert auf den Aussagen das der Park in den letzten zwei Jahren ne Nullsumme gemacht hat, der Ring jedoch Gewinn.
Also in der Tat, falls man das alles getrennt rechnet, dann ist natürlich am Ring mehr Spielraum für zusätzliche Bands.
Aaaaber.. genau diese getrennt Betrachtung halte ich für nicht gerechtfertigt. Wenn man ein Produkt anbietet (und ein Festival ist auch ein Produkt), dann hat man in der Regel eine Mischkalkulation. Aus vielerlei Gründen sind die Kosten unterschiedlich. Z.B. höhrere Transportkosten, oder im Falle von Rock im Park auch höhere Kosten für die Infrastruktur bzw mehr Konkurrenz im näheren Umfeld. Falls man das alles getrennt rechnen würde dann müsste man in so einem Falle entweder die Preise oder die Leistung überall unterschiedlich machen.
Das Problem dabei ist das man dadurch dann wieder die Marktverbreitung einschränkt. Das Produkt wird unattaktiver weil teuer oder minderwertiger. Man verkauft dann zwar mit mehr Deckungsbeitrag, aber in kleineren Stückzahlen. Wenn man nun grösser denkt dann wirft man die Kosten und die Einnahmen in einen Topf und versucht diesen zu maximieren. Dadurch wird man dann auch konkurrenzfähig.
MLK vermarketet RaR/RiP als ein Produkt, ein Zwillingsfestival. Nicht als getrennte Veranstaltungen. Und hier ist genau das Problem, von meiner Seite aus auch der Vorwurf: MLK rechnet zu trivial und zu engstirnig, zu Lasten der Kunden.
Aber wenn einige hier sagen "der Park finanziert dem Ring die Gunners", dann ist das einfach sachlich falsch.