@ostrichz!
Nein, ich bin weder ein Troll noch ein Berufsempörer. Und versteh mich nicht falsch, natürlich sollte man gelernte Geschlechterrollen aufbrechen, aber nicht alleine aufgrund des Booking bei einem Festival. Da muss man bei den Agenturen, Musikagenturen, etc. anfangen. Wenn man bedenkt, dass laut einigen Veröffentlichungen (und natürlich schwanken da die Zahlen abhängig vom jeweiligen Herausgeber) der Gesamtanteil an Frauen in der gesamten Musikbranche bei rund 25% liegt, dann zeigt das schon ein sehr deutliches Bild. Und jetzt zieh da doch bitte einmal den noch im Gegensatz zu anderen Musikrichtungen relativ hohen Anteil in der Schlagerbranche / Popmusik ab, dann kannst Du Dir ungefähr vorstellen, was da für Rock / Metal überbleibt. Und hier liegt der Kern des Problems. Wenn nichts da ist, kann auch sehr wenig gebucht werden. Und nur ein Gedankenexperiment: Wenn ich aus einem relativ kleinen Anteil eine 50%ige Buchung zusage - diskriminiere ich dann nicht zu einem gewissen Teil auch die männlichen Musiker.
Und wegen Ed Sheeran (und ich bitte um Entschuldigung, falls Du ihn als besonders attraktiv empfindest) - wie viele weiblichen Musiker in der Schlager/- Popbranche kennst Du, die nicht einem zum Teil absolut unrealistischen Schönheitsbild entsprechen? Und das finde ich zum Teil als wesentlich schlimmer, weil das zum Teil eine immense Auswirkung auf unsere Jugend hat.
Also ja, ich bin absolut der Meinung, dass sich hier etwas ändern muss. Ich glaube aber auch, dass man sich immer zuerst die Basis vornehmen muss. Vielleicht kann hier das Internet eine Rolle spielen, wenn junge Musikerinnen sich durch Internetauftritt eine solche Fan-Base schaffen, dass sie nicht mehr ausschließlich der doch gnadenlos männlich orientierten Musikbranche ausgeliefert sind.
Lg Anita