Lieberberg kritisiert Arena-Organisation beim "Big 4"-Konzert
57.000 Besucher füllten die Veltins-Arena in Gelsenkirchen am 2. Juli beim "Big 4"-Konzert mit Metallica, Slayer, Megadeth und Anthrax komplett, das die Marek Lieberberg Konzertagentur und Wizard Promotions gemeinsam als Veranstalter betreuten.
Getrübt wurde die Freude der Fans indes durch eine "desolate Situation" an den Getränkeständen, an denen sich "teilweise tumultartige Szenen abspielten", wie "DerWesten", das Online-Portal der WAZ-Mediengruppe resümiert. Offenbar standen demnach angesichts des Andrangs durstiger Besucher zu wenige Zapfhähne zur Verfügung und es kam zu langen Warteschlangen. Der Druck durch die andrängenden Besucher sei so groß geworden, dass Stände "bedrohlich wackelten und von Sicherheitskräften beschützt werden mussten".
Deutliche Kritik am Management der Arena übte Marek Lieberberg: "Das sind eindeutig Defizite, die dringend abgestellt werden müssen", zitiert "DerWesten" den Impresario, der betonte, dass seine Agentur in Sachen Getränkestände, Personal und Toiletten kein Mitspracherecht gehabt habe. Erste Gespräche mit Rüdiger Mengede von der Arena-Betriebsgesellschaft seien bereits geführt worden, "denn wir können nicht einfach so wieder zur Tagesordnung rübergehen. Da muss jetzt dringend etwas passieren", so Lieberberg.
Für die Beschwerden vieler Fans äußerte Lieberberg Verständnis, "denn es ist ja fast fahrlässig, was da passiert ist." Stundenlanges Anstehen, um bei einer mehr als sechsstündigen Veranstaltung ein Getränk oder etwas zu essen zu bekommen, sei nicht hinnehmbar. Auch die Preisgestaltung an den Getränkeständen rügte Lieberberg: "Wasser muss zwingend das günstigste Getränk auf so einer Veranstaltung sein. Das war aber nicht der Fall." Hinzu komme, dass es nicht nur an Getränkeständen und Personal gemangelt habe, sondern auch an Möglichkeiten, die Notdurft zu verrichten.
Auch den von manchen Zuschauern geäußerten Ärger über die verpflichtende Nutzung der so genannten "Knappenkarte" in der Arena könne Lieberberg nachvollziehen. Bei diesem System kaufen die Besucher eine Karte und laden sie mit einem frei wählbaren Geldbetrag auf. Nur mit dieser Karte kann an den Getränkeständen bezahlt werden, Bargeld wird nicht angenommen. "Bei Fußballspielen ist das vielleicht sinnvoll, aber bei einem Konzert ist es Unsinn", bekräftigte Lieberberg. Denn viele Besucher ließen sich aufgrund der langen Wartezeiten einen eventuellen Restbetrag auf der Karte nach Konzertschluss nicht mehr auszahlen.
"Wenn man uns hier wieder sehen will, muss sich einiges ändern", machte Lieberberg deutlich. Das gelte auch für den öffentlichen Nahverkehr, der viele Besucher bei der Abreise erneut auf die Geduldsprobe stellte. "Wir als Veranstalter zahlen eine Menge Geld an die ÖPNV-Betriebe, damit eine Versorgung gewährleistet ist. Das muss dann auch entsprechend umgesetzt werden", bekräftigte Lieberberg. Und er versprach: "Das, was in Gelsenkirchen passiert ist, wird hier so nie wieder passieren."
Rüdiger Mengede, Geschäftsführer FC Schalke 04 Arena Management, wollte sich vorerst nicht zu der Kritik äußern, kündigte aber eine offizielle Stellungnahme an.
Quelle: MusikWoche